Tägliche Bewegungseinheit: Weichenstellung im Herbst

Bewegungscoaches sorgen für 35.152 zusätzliche Einheiten

Das erste von zwei Pilotjahren der Täglichen Bewegungseinheit ist nun in Schulen in allen Bundesländern absolviert. In den Kindergärten geht es zum Teil noch bis Ende August weiter. Der Erfolg der zehn Pilotregionen ist überwältigend! Allein durch die 189 Bewegungscoaches von ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION kamen Österreichs Kinder und Jugendliche zu 35.152 zusätzlichen Bewegungseinheiten! Ein Erfolg, der auf das gute Zusammenspiel des Sport- und Bildungsministeriums mit dem organisierten Sport und auf das große Engagement der Bundesländer, der Bildungsdirektionen und Bildungseinrichtungen zurückzuführen ist.  Zuletzt hat auch Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner die Wichtigkeit der Ausrollung nach der Pilotphase betont. Ein Rechnungshofbericht aus 2023 unterstreicht den Handlungsbedarf.

Hermann Krist, Präsident ASKÖ: „Mit den Strukturen der Sport-Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION haben wir das effektivste System, um die flächendeckende Ausrollung zu stemmen und das Bildungssystem zu entlasten. Was wir diesbezüglich können, haben wir schon mit Kinder gesund bewegen 2.0 bewiesen.“

979 Kindergartengruppen bzw. Schulklassen in 260 Bildungseinrichtungen haben im ersten Jahr am Projekt teilgenommen. Die positive Resonanz freut alle Beteiligten. Christian Purrer, Präsident ASVÖ: „Vor allem die hohe Zufriedenheit mit unseren Bewegungscoaches, die professionell Spaß und Freude an der täglichen Bewegung vermitteln, ist überwältigend. Das spricht sich natürlich auch außerhalb der Pilotregionen herum, mit der Folge, dass sich immer mehr Bildungseinrichtungen melden und mitmachen wollen. Klar ist: Für die geplante Ausrollung nach dem 2. Pilotjahr müssen wir ab Herbst unsere Strukturen vorbereiten.“

Gesunde Lebensjahre schon vor der Pandemie rückläufig
Wie wichtig die Initiative des Sport- und Bildungsministeriums sowie des organisierten Sports zur Einführung einer Täglichen Bewegungseinheit ist, unterstreicht auch der Rechnungshof, der dieses Jahr den Rückgang der zu erwartenden gesunden Lebenszeit der über 65‐jährigen Österreicher:innen kritisiert hat. Die entscheidende Passage im Wortlaut: „Bis zum Jahr 2032 sollte jeder Mensch in Österreich zwei Lebensjahre mehr in Gesundheit verbringen. Das beschloss der Ministerrat 2012 als eines von zehn „Gesundheitszielen Österreich“. Tatsächlich hat sich die Gesundheitssituation jedoch verschlechtert. So hatte man laut Statistik Austria im Jahr 2019 im Alter von 65 Jahren durchschnittlich noch mit 9,75 gesunden Lebensjahren zu rechnen. 2014 lag dieser Wert bei 11,35 gesunden Lebensjahren. Der Rechnungshof hält kritisch fest: Nach rund einem Drittel der Geltungsdauer der Gesundheitsziele sind die gesunden Lebensjahre nicht gestiegen, sondern im Zeitraum 2014 bis 2019 sogar um 1,6 Jahre gesunken.“ Der Wert sei auch im Vergleich zum EU-Durchschnitt niedrig. Begründet wird er u.a. durch eine hohe Rate nicht übertragbarer Erkrankungen wie Adipositas.

Peter McDonald, Präsident SPORTUNION: „Dass die gesunden Lebensjahre in Österreich rückläufig sind, ist in einem wohlhabenden Land wie unserem einfach nicht akzeptabel. Ein starkes Medikament dagegen ist die Tägliche Bewegungseinheit. Es wirkt langfristig und nachhaltig. Daher ist es auch so wichtig, die flächendeckende Ausrollung im Herbst auf Schiene zu bringen, damit wir wissen, wo die Reise hingeht und wir uns darauf einstellen können.“

Landeshauptmann Wallner: „Können nicht zusehen, wie Übergewicht bei Kindern zunimmt“
Ähnlich sieht das auch Markus Wallner. Der Landeshauptmann des einzigen Bundeslandes mit aktuell zwei Pilotregionen wünscht sich die österreichweit abgestimmte flächendeckende Ausrollung: „Vorarlberg wird hier weiter vorausgehen. Auch wir wollen das Thema im Herbst forcieren, weil man nicht zusehen kann, wie Übergewicht auch bei Kindern zunimmt. Adipositas ist eine gefährliche Erkrankung mit schwerwiegenden Auswirkungen im Alter. Zudem darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, dass Bewegung auch ein wesentlicher Präventionsfaktor für die psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen ist. Deshalb ist eine frühe Reaktion wichtig. Und als solche ist natürlich die Tägliche Bewegungseinheit bestens geeignet.“

Ziel des Pilotprojekts Tägliche Bewegungseinheit ist, Bewegung als Bildungsprinzip im Alltag von Schulen und Kindergärten zu verankern, um die körperlichen, motorischen und geistigen Fähigkeiten der Kinder bestmöglich zu fördern. Dabei wird auf einem 3-Säulen-Modell aufgebaut. Dieses von Expert:innen gemeinsam mit dem Sport- und dem Bildungsministerium sowie mit der Bundes-Sportorganisation Sport Austria erarbeitete Konzept baut auf dem Erfolgsprogramm Kinder gesund bewegen 2.0 auf und wird zukünftig mit diesem zusammengeführt.

Nach der zweijährigen Pilotphase soll das Programm mit den gewonnenen Erkenntnissen stufenweise auf alle interessierten Kindergärten und Schulen in Österreich ausgerollt werden.

Alle Zahlen, alle Fakten: www.bewegungseinheit.gv.at

i. A. d. Koordinationsstelle Tägliche Bewegungseinheit

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