Salzburg hat zumindest für einen Moment die alte Ordnung in der österreichischen Fußball-Bundesliga hergestellt. Das Match gegen Altach wurde ein Spitzenspiel, verantwortlich dafür waren aber ausschließlich die Vorarlberger.
Ein Licht aufgegangen im Advent ist auch Rapid, die Hütteldorfer haben den Bann gebrochen, Damir Canadi, der neue Trainer, hat den ersten Sieg gefeiert. Aufsteiger St. Pölten, erschreckend schwach, konnte mit 1:0 nieder gerungen werden. Mit der Chancen-Auswertung steht Rapid immer noch auf Kriegsfuß.
Canadi wird den Erfolg als Segen einstufen, der Klub hingegen muss in den nächsten Wochen einige Hausaufgaben erledigen. Ein neuer Sportdirektor muss noch gefunden und installiert werden, bei Andreas Herzog hat man sich einen Korb eingehandelt, ein schwerer Schlag für die Fans.
Nicht berauschend, aber solide die Wiener Austria, die vor der entscheidenden Partie in der Europa League gegen Pilsen Selbstvertrauen tanken konnte – 2:0-Sieg in der Südstadt. Austria muss im Europacup auch auf fremde Hilfe hoffen und auf einen Kayode, der sein Visier gut eingestellt hat. Aber immerhin besteht noch ein Funken Hoffnung.
Ähnliches gilt für die Bundesliga-Reform, die den heimischen Fußball stärken und kräftigen soll. Das neue Spielsystem darf man nicht schon verteufeln, ehe der erste Ball gerollt ist. Gefordert sind vor allem alle Mannschaften, die daran teilnehmen. Nicht alles kann man auf eine Funktionärskrise schieben. Möge dem gesamten heimischen Fußball ein Licht aufgehen. Und zwar nicht immer erst dann, wenn es höchstens noch um Schadensbegrenzung geht.
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.