Marathonrekord feiert seinen Zwanziger

Pressespiegel

Gerhard Hartmanns Marathonrekord feiert seinen Zwanziger – „Hätte ich mir nicht ge­dacht, dass man heute noch davon spricht“„Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine schnelle Zeit wird.“ Gerhard Hartmann hat das am Morgen des 13. April 1986 gesagt, also heute vor genau 20 Jahren, um erschöpft und etwas mehr als zwei Stunden später auf dem Wiener Heldenplatz kund zu tun: „Es wäre mehr drinnen gewesen.“ Es war aber nicht mehr drinnen, weil es nur knapp über Null Grad hatte beim Vienna City Marathon, der damals noch auf den Namen Wiener Frühlingsmarathon hörte, zudem quälten Schneeschauer und Wind die zahlreichen Dauerläufer.

20 Jahre später sagt Hartmann: „Damals hätte ich mir nicht gedacht, dass man heute noch davon spricht.“ 2:12:22 Stunden waren drinnen gewesen für den Tiroler aus Reutte, immerhin ein österreichischer Rekord über die 42,195-km-Distanz, der heute noch Bestand hat. „Es war so kalt“, erinnert er sich, „dass mir die Finger eingefroren sind.“ Weshalb er diese sicherheitshalber von jedem an der Strecke angebotenen Getränk ließ. Es handelte sich um Hartmanns dritten Wien-Marathon in Serie. Schon bei den beiden vorangegangenen hatte er jeweils österreichischen Rekord fixiert (erst 2:15:32, dann 2:14:49 Stunden).

Er, Hartmann, werde der Erste sein, der dem Unterbieter des Rekords gratuliert. Heuer findet der Vienna City Marathon, 23. Auflage, am 7. Mai statt. Hartmann (51) läuft mit, greift seinen Rekord nicht an, mimt wie im Vorjahr, als er unterwegs seinen Fünfziger feierte, einen Hobbyläufer. 2005 blieb er, der täglich läuft, knapp unter drei Stunden und dabei öfters zum Plaudern stehen. Der Kenner der Laufszene geht davon aus, dass er heuer niemandem zum Rekord gratulieren darf. Wenngleich Organisator Wolfgang Konrad erklärt, dass die aktuelle Streckenführung schnellere Zeiten zulässt als die damalige.

Den Streckenrekord hält der Kenianer Samson Kandie (2:08:35, gelaufen im Jahr 2000). Die rund 400.000 Euro, die Konrad in rund 25 Sportler der erweiterten Weltklasse investiert (Flüge, Quartiere, Antrittsgeld, Prämien) könnten einen neuen Streckenrekord ermöglichen. Macht es Sinn, die Weltbestzeit (2:04:55), die der Kenianer Paul Tergat am 28. 9. 2003 in Berlin fixierte, zu jagen? Konrad: „Viel zu teuer, das können wir uns unmöglich leisten.“

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