Jetzt ist Bewegung drin!

Ausweitung der Täglichen Bewegungseinheit
FOTO © HBF/D. Trippolt
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37.222 zusätzliche Bewegungseinheiten für die Kinder und Jugendlichen und große Zufriedenheit bei den Pädagog:innen, Kindern und Eltern! Die Tägliche Bewegungseinheit ist gekommen, um zu bleiben und wird ab 2024/25 schrittweise erweitert.

Viele Jahre wurde darüber diskutiert, jetzt ist Bewegung drin! Mit Beginn des Schuljahres 2022/23 wurde die Tägliche Bewegungseinheit in 10 Regionen in allen Bundesländern Wirklichkeit. Es war ein Meilenstein – und gleichzeitig der Auftakt einer Testphase, in der die Praxistauglichkeit des erarbeiteten 3-Säulen-Modells überprüft werden sollte. Die gute Nachricht: Der nun vorliegende Evaluierungsbericht belegt, das System funktioniert: Die Autor:innen des Berichts der Gesundheit Österreich GmbH empfehlen deshalb die „schrittweise Ausrollung“.

Eine Bestätigung für die Planungen des Sportministeriums, das sich den ersten Erweiterungsschritt der Täglichen Bewegungseinheit für das Schul- und Kindergartenjahr 2024/25 vorgenommen hatte. Durch die Verdoppelung der Budgetmittel und die Verschmelzung der Täglichen Bewegungseinheit mit dem Erfolgsprogramm „Kinder gesund bewegen 2.0“ (KiGeBe) stehen deshalb ab dem kommenden Schul- und Kindergartenjahr 16,48 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung. Ziel ist, die Tägliche Bewegungseinheit von den bisherigen Umsetzungsregionen schrittweise auf das gesamte jeweilige Bundesland auszuweiten. Wurden bisher über die Pilotregionen bundesweit 2,2 Prozent aller Pflichtschul- und Kindergartenkinder erreicht, steigt die Abdeckung der Zielgruppe durch den ersten Ausrollungsschritt auf rund 8 Prozent an.

Die künftige, ebenfalls empfohlene Kombination mit „Kinder gesund Bewegen“ ermöglicht ein noch effizienteres, flexibleres und attraktiveres Angebot – auch durch eine Intensivierung der Vereinskooperationen in Säule 3 (Bewegungsvielfalt), die für Multiplikatoreffekte sorgen soll: mehr Zulauf zu den Sportvereinen, mehr Talente für den österreichischen Sport, mehr Bewegungszeit für Kinder und Jugendliche auch in der Freizeit.

Zudem ermöglicht das Bildungsministerium künftig noch mehr Unterstützungsangebote in Säule 1 (Bewegungskultur), die die Integration von Bewegung in allen Schul- und Kindergartenbereichen (aktiver Schulweg, bewegte Pause, bewegter Unterricht, bewegter Morgenkreis…) vorsieht, sowie bei der Gibmir5.app noch mehr direkten Nutzen für PädagogInnen (über diese App wird die Umsetzung der Bewegungsaktivitäten dokumentiert).

Das Erweiterungskonzept des Sportministeriums beinhaltet überdies ein Anreizmodell für die Länder, die nun die Ausrollungsgeschwindigkeit im jeweiligen Bundesland mitgestalten können. Jede projektbezogene Investition in die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen wird vom Sportministerium bis zu einer Höhe von 300.000 Euro verdoppelt.

Eine Erfolgsstory

Dass schon vor dem ersten Erweiterungsschritt im zweiten Jahr 65 Bildungseinrichtungen dazu gewonnen werden konnten und man damit bei 324 beteiligten Bildungseinrichtungen hält, zeigt, wie gut sich die Tägliche Bewegungseinheit eingespielt und institutionalisiert hat! Auch anfängliche Probleme rund um Stundenpläne und Turnsaaleinteilungen waren zum Start des Schuljahres 2023/24 kein Thema mehr. Aus dem „Projekt“ ist eine Erfolgsstory geworden.

Das belegt eben auch der 1. Evaluierungsbericht. Diesen hat die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) unter Mitarbeit der SPIN Sport Innovation GmbH im September 2023 im Auftrag des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport über die Ergebnisse des ersten Pilotjahres der Täglichen Bewegungseinheit abgeschlossen. Die Evaluierungsergebnisse fallen erfreulich positiv aus. Vor allem die Qualität der Umsetzung und die Wirksamkeit des 3-Säulen-Modells stechen dabei heraus. Durch Handlungsempfehlungen liefert die GÖG aber auch eine Reihe an Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, die von der Koordinationsstelle bereits intensiv bearbeitet werden.

Für mehr gesunde Jahre

Eine flächendeckenden Umsetzung des Programms soll auch folgenden Zahlen der Statistik Austria mittel- bis langfristig entgegenwirken: Konnten Österreicher:innen im Jahr 2014 im Alter von 65 Jahren noch mit durchschnittlich 11,35 gesunden Jahren rechnen, waren es im Jahr 2019 nur noch 9,75 gesunde Lebensjahre… Will man diesen Trend stoppen, gibt es dafür ein geradezu perfektes Gegenmittel: Bewegung. Am besten von Kindesbeinen an…

Schuldirektorin Regina Neumaier: „Bewegung und Sport sind für eine gesunde Entwicklung und den Lernerfolg der Kinder sehr wichtig. Bei der Täglichen Bewegungseinheit sammeln die Schüler:innen viele positive Erfahrungen, werden neugierig und bauen Freude beim Ausüben von Sport auf. Die Bewegungscoaches sind Teil unseres Kollegiums. Sie bieten den Kindern ein vielfältiges, altersadäquates und abwechslungsreiches Programm, im Turnsaal, im Bewegungsraum, im Innenhof, im Garten, am Sportplatz oder im Klassenzimmer an. Durch die tägliche Bewegung werden motorische Fähigkeiten verbessert, das Selbstbewusstsein gestärkt, die Konzentrationsfähigkeit erhöht, Teamfähigkeit und ein Regelbewusstsein erzielt bzw. aufgebaut. Wer sich regelmäßig bewegt, kann Stress abbauen, Muskeln aufbauen, die Freude am Lernen steigern. Die Kinder wirken ausgeglichener und entspannter.“

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler:
„Die beste unter all den guten Nachrichten zur täglichen Bewegungseinheit: Sie ist gekommen um zu bleiben, wird jetzt optimiert und stark ausgebaut. Durch die jährliche Investition von 16,5 Mio. Euro wird das Sportministerium ab dem Schuljahr 2024/25 gemeinsam mit den Bewegungscoaches und Vereinstrainer:innen der Dachverbände für rund 250.000 Bewegungseinheiten in 3.500 Bildungseinrichtungen sorgen – zusätzlich zum Regel-Sportunterricht. Das gelingt durch eine Verdopplung des Projektbudgets und die Verschmelzung mit dem Erfolgsprogramm ,Kinder gesund bewegen‘. Ein wichtiger Schritt, aber weitere müssen folgen. Auch durch die Bundesländer, die nun in Form eines Anreizmodelles die Chance haben, durch Investitionen in die Gesundheit der Kinder die Ausrollgeschwindigkeit der Täglichen Bewegungseinheit zu erhöhen. Unser Anspruch ist, dranzubleiben, bis die tägliche Bewegungseinheit mit ihren 3 Säulen – Bewegungskultur, Bewegungseinheiten, Bewegungsvielfalt – in allen Pflichtschulen und Kindergärten Einzug gehalten hat.“

Bildungsminister Martin Polaschek: „Regelmäßige Bewegung ist ein wichtiger Schlüssel zum Lernerfolg und fördert die Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler genauso wie den sozialen Zusammenhalt. Aus diesem Grund ist es uns so wichtig, Bewegung und Sport noch stärker in den Schulalltag zu integrieren und Kinder frühzeitig für regelmäßige Bewegung zu begeistern. Die Tägliche Bewegungseinheit ist hierbei ein besonderer Meilenstein. Mit 37.222 zusätzlichen Bewegungseinheiten in 10 Regionen haben wir einen erfolgreichen Start erlebt. Die Evaluierung bestätigt unsere Erwartungen und zeigt, wie positiv diese Maßnahme von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften aufgenommen wird. Daher freue ich mich, wenn wir das Modell nun weiter ausrollen.“

Elternvertreter Stefan Simon: „Regelmäßige Bewegung ist unglaublich wichtig, die wissenschaftlichen Fakten sind auf dem Tisch. Jetzt geht es darum, von allen Seiten zu unterstützen. Es ist ganz, ganz toll, dass dieses Pilotprojekt erfolgreich läuft. Ich erlebe bei meiner siebenjährigen Tochter, dass sie motiviert dabei ist, sehr ausgeglichen ist, wenn es ums Lernen geht. Es ist wichtig, dass die Konzentrationsfähigkeit aufrecht bleibt, die Lernleistungen passen. Ich freue mich, dass dieses Projekt weiter vorangetrieben wird.“

Sport Austria-Präsident Hans Niessl: „Sport Austria ist seit jeher eine Triebfeder für die Umsetzung der Täglichen Bewegungseinheit! Deshalb freut es mich, dass der Evaluierungsbericht die Ausrollung empfiehlt und auch die effiziente Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen und dem organisierten Sport betont. Der eingeschlagene Weg ist also auf jeden Fall der richtige, wobei aus Sicht von Sport Austria die Ausweitung der Täglichen Bewegungseinheit naturgemäß nicht rasch genug erfolgen kann. Auch deshalb kommen wir dem Ersuchen der Landessportreferent:innen gerne nach und werden erneut eine koordinative Rolle übernehmen. Ähnlich, wie wir den Prozess zur Ausarbeitung des 3-Säulen-Modells aufgesetzt haben, werden wir auch diesmal alle politischen Entscheidungsträger zu einem Runden Tisch einladen und mit ihnen die Vollfinanzierung sowie weitere Verbesserungen besprechen. Auch mit dem Gesundheitsministerium. Schließlich ist die Tägliche Bewegungseinheit die wohl größte Präventionsinitiative der Republik! Sie ist außerdem meine Herzensangelegenheit, für die ich brenne und renne!“

Sport-Stadtrat Peter Hacker: 
„Wir haben in der Pilotregion Kagran sehr gute Erfahrungen gemacht. Es sind große Bildungseinrichtungen und auch einige Kindergärten dabei, die zeigen, wie man Bewegung fördern und ausbauen kann. Es gibt gute Kooperationen im Eishockey, Basketball, Fußball und weiteren Sportarten. Ich freue mich, dass die finanziellen Mittel aufgestockt und alle Programme in der Täglichen Bewegungseinheit zusammengeführt werden. Wir werden die Tägliche Bewegungseinheit in Wien künftig auch in anderen Bezirken anbieten. Um das Projekt noch breiter zu machen, braucht es aber weitere Anstrengungen aller Beteiligten.“

Bewegungscoachin Agnieszka Staniczek: „Die Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergärten funktioniert hervorragend. Wir Bewegungscoaches sind wirklich willkommen, die Rückmeldungen sehr positiv. Ziel ist es, die Kinder vielfältig zu bewegen. Wir turnen mit Großgeräten, machen Koordinationsspiele, arbeiten – vor allem in den Kindergärten – auch mit Alltagsmaterialien und zeigen ihnen verschieden Sportarten. Die Kinder dürfen auch eigene Ideen einbringen. Mein Ziel ist es, Kindern ihre persönlichen Stärken zu zeigen und diese zu fördern. Kinder sind ehrlich, freuen sich über Erfolge, sagen aber auch, was ihnen nicht passt. Ich freue mich, sie dabei unterstützen und begleiten zu können.“

Die erfreuliche Entwicklung der „Täglichen Bewegungseinheit“ verdeutlichen auch folgende Ergebnisse der Evaluierung…

  • … die Bewegungszielerreichung in den Volksschulen liegt bei 100% – mit im Durchschnitt 6 x Bewegte Pause, 4 – 5x Bewegtes Lernen, 4 – 5x Aktiver Schulweg, 4x Sport & Bewegung Unterricht/Bewegungseinheiten pro Woche.
  • … in den teilnehmenden Bildungseinrichtungen haben im Zeitraum der Evaluierung 72% der Gruppen und Klassen mitgemacht!
  • … die Zufriedenheit der Pädagoginnen und Pädagogen mit der Projektumsetzung ist laut Evaluierungsbericht enorm: effiziente Kommunikation, einwandfreie Betreuung und reibungslose Anmeldung wurden von 97 – 99% sehr positiv bewertet.
  • … die Pädagoginnen und Pädagogen sind auch mit der Qualität der Umsetzung der Bewegungseinheit überaus zufrieden: Die Bewegungseinheiten finden regelmäßig statt, erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Kindern und zeichnen sich durch hohe Bewegungsvielfalt aus (von 96 – 99% sehr positiv bewertet)

Bilanz des ersten Schuljahres:

  • 10 Pilotregionen in ganz Österreich
  • 964 Kindergartengruppen bzw. Schulklassen in 259 Bildungseinrichtungen
  • Allein durch die 209 Bewegungscoaches der Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION kamen Österreichs Kinder und Jugendliche zu rund 37.222 zusätzlichen Bewegungseinheiten
  • Dazu wurden 1127 zusätzliche, wöchentlich stattfindende, Bewegungseinheiten in den Stundenplänen der Schulkassen und Wochenplänen der Kindergärten fix verankert und brachten somit ein weiteres Mehr an Bewegung.
  • Die in der Gibmir5-App eingetragenen Bewegungsaktivitäten ergeben für die Volksschulen eine Zielerreichung von 100 Prozent im ersten Pilotjahr! In den Kindergartengruppen ist dies zu 88 Prozent und in der Sekundarstufe I zu 70 Prozent der Fall.

TBE

 

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