Sag immer nichts!

Wenn Interviews endgültig sinnlos sind

Skirennen zählen hierzulande zu den TV-Hits schlechthin. Das ist okay so. Immerhin ist der gebotene Sport oft spektakulär und manchmal auch spannend. Allein, Fernseh-Interviews können mit dieser Qualität nicht wirklich mithalten. Sicher kann man über die Art diskutieren, wie ORF-Reporter versuchen, Sportler zu hinterfragen, eines aber steht fest: 99 Prozent unserer Skifahrer führen ein Interview – selbst bei guten Fragen – ad absurdum. Auf Fragen die Erwartungshaltung betreffend gibt es praktisch keine Aussage mehr mit Infogehalt. Willkürlich ausgewählte Beispiele: „Gas geben, dann schau ma weiter“ (Görgl vor der Kombi-Abfahrt), „Mal schauen, wos i do obi zsambring´“ (Schild vor der Kombi-Abfahrt), „Ich gebe mein Bestes, dann werden wir sehen, was nach zwei Durchgängen raus kommt (Schild nach der Kombi-Abfahrt)“… usw. Tagein, tagaus. Bis zum Weltcup-Finale. Kaum jemand, der noch seine Ziele beim Namen nennt, kaum jemand, der das ausspricht, was nur logisch ist, wenn sich ein ÖSV-Läufer bei einer WM versucht: „Ich will eine Medaille!“ Stattdessen übt man sich in Phrasendrescherei gegen die heimische Politiker wie Klartext-Sprecher wirken…

Wohltuende Ausnahme der Regel war am Freitag Michael Walchhofer: „Mein Ziel ist Gold. Und wenn ich g´scheit fahr, kann ich es auch erreichen“, stellte der Titelverteidiger fest. Na bitte, es geht doch!

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