„Bei der Fußball-WM habe ich mir Österreich gegen Kamerun angeschaut. Warum? Auf der einen Seite Exoten, fremde Kultur, wilde Riten – und auf der anderen Seite Kamerun“, stichelte einst der deutsche Kabarettist Richard Rogler. Österreich und die Weltmeisterschaft, dies ist ein Kapitel, das erfolgreich begann und seitdem eher in einem Drama mündete. Auch die Qualifikation für 2014 in Brasilien betreffend ist man nicht ganz im Plansoll. Immerhin ließen aber die Leistungen im abgelaufenen Länderspieljahr einen Aufwärtstrend erkennen. Spätestens in elf Monaten wird man wissen, ob Optimismus angebracht war.Bei der WM 1954 belegte die österreichische Nationalmannschaft einen tollen dritten Platz. Bitter nur: Man verlor im Halbfinale ausgerechnet gegen Deutschland und das auch noch mit 1:6 relativ deutlich.
44 Jahre später durfte man die bisher letzte WM-Teilnahme Österreichs notieren. Dazwischen war nicht viel los, außer natürlich Cordoba 1978. Bei der WM 1998 in Frankreich standen heutige Bundesliga-Trainer wie Didi Kühbauer, Heimo Pfeifenberger oder Peter Stöger im Kader. Dazu kamen weitere Legenden wie Ivica Vastic, Andreas Herzog oder Toni Polster.
Das Warten auf eine Goldene Generation dauert schon lange. Den aktuellen ÖFB-Teamkickern wird allerdings bescheinigt, das Potenzial zu einer solchen zu haben. ?Die Österreicher sind so stark wie lange nicht mehr?, sagte der deutsche Bundestrainer Jogi Löw vor dem WM-Qualifikations-Auftakt in Wien. Torwart Manuel Neuer stimmte in die Lobeshymnen ein: ?Österreich ist eine gefährliche Mannschaft.? Am Ende gewann Deutschland zwar knapp mit 2:1, Österreich hätte aber zumindest ein Remis verdient gehabt.
Nach drei verpassten Teilnahmen erwartet man von Marcel Koller und seinen Legionären nichts anderes als die Qualifikation für die WM 2014. Die Grundlage ist aber alles andere als vielversprechend. Neben ?Lieblingsgegner? Deutschland sind noch die EM-Teilnehmer 2012 Irland und Schweden in die Gruppe gelost worden. Auch Kasachstan ist dabei und frustrierte die ÖFB-Kicker bereits, trotzte der Außenseiter doch in Astana Rotweißrot ein 0:0 ab. In Wien waren die Kasachen allerdings kein Gegner (4:0).
All-Star-Team der Zweite-Reihe-Klubs
Koller setzt bei seinem Team auf geballte Erfahrung aus der Deutschen Bundesliga. Teilweise verzichtet der Trainer in seiner Startelf komplett auf Spieler der heimischen Liga. Koller kennt die deutsche Liga und weiß, wie schwer es ist, sich dort durchzusetzen. Man kann beinahe von einem All-Star-Team der Zweite-Reihe-Klubs sprechen. Marko Arnautovic und Zlatko Junuzovic sind etablierte Kräfte in der Offensive von Werder Bremen, Martin Harnik ein wichtiger Torjäger für den VfB Stuttgart und Christian Fuchs schlägt bei Schalke tödliche Flanken.
Duell mit Färöer Warmschießen für Irland?
Die nächste WM-Quali-Aufgabe ist am 22. März Färöer, gegen die man einst die größte Niederlage erleiden musste. An eine Pleite glaubt aber derzeit wohl niemand, dieses Duell ist eher als Warmschießen für das Irland-Spiel vier Tage später zu sehen. Denn die Iren muss man schlagen, sonst wird es schwierig mit der Qualifikation. Sollte man siegen, wird sich alles auf das Duell mit Schweden am 7. Juni konzentrieren. Hier könnte sich entscheiden, wer den nächsten Schritt in Richtung WM macht. Für Österreich wäre es mal wieder an der Zeit, der Grundstein ist auf jeden Fall gelegt.
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