Nicht nur österreichische Spieler haben in der Handball-Hochburg Deutschland fuß gefasst. Mit Michael Kopeinigg ist auch ein ehemaliger ÖHB-Teamspieler und Deutschland-Legionär nach Ende seiner aktiven Karriere als Trainer bei HSG Gensungen/Felsberg in der zweiten Bundesliga Süd tätig. Für den 35-jährigen gebürtigen Kärntner, seit Anfang der Saison bei den Nordhessen engagiert, ist es die erste BL-Trainerstation.HSG Gensungen/Felsberg befindet sich in einem sportlichen Umbruch. Die Mannschaft hat in den letzten Jahren sehr statisch gespielt. Ziel ist aber, dass das Team in Zukunft einen modernen Tempo-Handball praktiziert, erklärt Kopeinigg. Dazu wurde bei HSG Gensungen/Felsberg das sportliche Konzept verändert. Heuer soll mit der jüngsten Mannschaft der Liga, bei der bis auf einen Spieler aus Ungarn, alle aus der Region stammen, der Klassenerhalt geschafft werden. Für die kommende Saison überlegt man ein oder zwei Verstärkungen, vielleicht auch aus Österreich.
Derzeit rangiert die Kopeinigg-Truppe aber noch auf dem letzten Tabellenplatz. „Wir haben schon gegen die stärksten Mannschaften der Liga gespielt und hatten auch zwei englische Wochen, was den jungen Spielern sicherlich Kraft gekostet hat. Das Tabellenbild ist deshalb vielleicht nicht ganz so aussagekräftig, beunruhigt Österreichs Trainer-Export, der auch mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat, die derzeitige Situation nicht.
HSG Gensungen/Felsberg im Cup gegen Kiel
Wenn in der Liga zwar bisher die großen Erfolgserlebnisse ausblieben, so konnten die jungen Hessen mit dem Sieg in der zweiten Runde des DHB-Pokals bei Ligakonkurrenten HG Oftersheim-Schwetzingen überzeugen. In der nächsten Runde kommt mit Viktor Szilagyis THW Kiel eine deutsche und europäische Spitzen-Mannschaft zur HSG.
„Als Trainer weiterentwickeln“
Kopeinigg, der gemeinsam mit seiner Frau in Kassel ein Haus baut, fühlt sich in Deutschland wohl, sieht er doch in seiner sportlichen Heimat auch seine Zukunft. Wie als Spieler, hat man auch als Trainer das Ziel, einmal in der ersten Bundesliga tätig zu sein. Jetzt geht es aber darum, dass ich mich hier weiterentwickle. Ich bin mit 35 Jahren der zweitjüngste Coach der Liga. Normalerweise startet man erst mit um die Vierzig ins Trainergeschäft, so Kopeinigg, der sich auch einen weiteren Posten in Zukunft vorstellen kann: Natürlich wäre es auch ein Karriereziel, einmal ÖHB-Teamchef zu sein.“