Dortmund weiter souverän, aber Bayern wieder in der Spur

Deutsche Bundesliga: Siege für Spitzentrio
weiß

Borussia Dortmund bleibt vorerst das Maß aller Dinge der deutschen Fußball-Bundesliga. Am 14. Spieltag setzte sich der Tabellenführer auch bei Schalke 04 durch. Der 2:1-Auswärtssieg war für die Borussen der erste Erfolg im Revier-Derby seit schier unglaublichen fünf Jahren. Nun geht es für die ehemalige Mannschaft von Trainer Peter Stöger zum Champions-League-Spiel beim AS Monaco. Dem nicht genug, warten außerdem drei Bundesliga-Partien – gegen Bremen, Düsseldorf und Verfolger Gladbach – innerhalb von sieben Tagen.

Borussia Dortmund-Kapitän Marco Reus gegenüber Sky zum gewonnenen Revier-Duell: „Das Derby schreibt immer seine eigenen Gesetze, jeder hat die Anspannung vor dem Spiel auch gemerkt. Wir haben hier lange nicht mehr gewonnen, von daher war das auf jeden Fall unser Ziel. Wir haben es auch wirklich verdient, weil wir 90 Minuten das Spiel dominiert haben. In der zweiten Halbzeit haben wir uns etwas einschläfern lassen, weil sie komisch gespielt haben. Wir haben wieder eine gute Mentalität gezeigt. Das zweite Tor von Guerrero und Sancho war unheimlich gut rausgespielt. Das trainieren wir auch so.“ Reus (Oberschenkel) wird übrigens gegen Monaco von Trainer Lucien Favre ebenso geschont wie einige andere Akteure. Dortmund hat in der Champions League das Achtelfinal-Ticket bereits gelöst und in der Bundesliga die Herbstmeisterschaft im Visier, da will man im Finish nichts anbrennen lassen. Geht der Borussia-Plan auf oder schließt doch die Konkurrenz noch auf? Eine Bundesliga-Prognose stößt jedenfalls immer auf großes Interesse.

Auch Bayern und Gladbach gewinnen

Siege gab es auch für die beiden unmittelbaren Dortmund-Verfolger: Bayern München schlug Nürnberg vor eigenem Publikum ebenso mit 3:0 wie Galdbach den VfB Stuttgart. Die viertplatzierten Leipziger mussten sich in Freiburg 0:3 geschlagen geben. Beim FC Bayern ortet man einen Aufwärtstrend. Coach Niko Kovac im Sky-Interview über die Mittelfeldachse Kimmich-Goretzka: „Beide haben ein sehr gutes Fußballverständnis, sehen gewisse Situationen. Sie verstehen sich auch außerhalb des Platzes, das ist auch sehr wichtig. Und sie sind in der Nationalmannschaft zusammen. Das ist schon eine Achse, die im Moment richtig Spaß macht. Aber nicht nur die beiden, sondern die komplette Mannschaft jetzt in den letzten drei Spielen. Das ist das, wo wir hinwollen. Das ist das, wo wir hin müssen. Wenn man Weihnachtsfeiern hat, dann macht es keinen Spaß, wenn die Ergebnisse nicht stimmen…“

Sky-Experte Reiner Calmund zum Revierderby: „Es war ein klar verdienter Sieg für mich für Dortmund. Gerade in der Schlussphase hätten sie es noch auf 3:1 ausbauen müssen. Für mich der Spieler der Adventszeit ist Jadon Sancho. Er hat in den letzten Spielen ganz tolle  Vorstellungen geliefert. Auch wenn Dortmund heute mal nicht glanzvoll gespielt hat, haben sie ein ganz schwieriges, wichtiges Derby gewonnen.“ Und über den inzwischen verbesserten FC Bayern München: „Es sieht danach aus, dass Dortmund Herbstmeister wird. Aber auch für Bayern sieht es jetzt ganz gut aus. Coman ist wieder zurück. Er ist mit Sicherheit ein ausgezeichneter Außenstürmer. Wenn alle zurück sind, haben sie 17,18 Weltklassespieler und dann sind sie wieder gut dabei.“

Steffen Freund: Es war die nötige Reaktion von Trainer Kovac, etwas zu verändern. Die Bayern haben den kleinsten und ältesten Kader in der Bundesliga.

Auch Steffen Freund sieht Bayern nun wieder in einer besseren Situation. Mitverantwortlich dafür sei die (vorläufige) Abschaffung der Rotation: „Es war die nötige Reaktion von Trainer Kovac, etwas zu verändern. Die Bayern haben den kleinsten und ältesten Kader in der Bundesliga. Die Siege sorgen dafür, dass wieder etwas Ruhe einkehrt, aber das Thema ist noch längst nicht beendet und Bayern wird wieder Spiele verlieren.“ Schalke-Legende und Ex-Rapit-Trainer Mike Büskens sieht die Abkehr von der Rotation ähnlich, sagte zu Sky: „Kovac hat sich jetzt für sein Team entschieden, vielleicht auch auf die Kosten eines Etablierten, aber dieses Risiko muss er eingehen. Im Moment läuft es sehr gut. Er brauchte Siege, da geht es um Verlässlichkeit. (…) Natürlich war er am Anfang darauf aus, alle in diesem  hochdekorierten Kader zufrieden zu stellen. Aber jetzt ging es ganz klar um Ergebnisse und stabil zu werden.“

Derzeit sieht es also wieder besser für den Titelverteidiger aus, obwohl neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund nicht ohne sind. Wer aber den Ehrgeiz und die Siegermentalität von David Alaba und Co. kennt, weiß, dass sich die Borussen noch lange nicht in Sicherheit wiegen dürfen.

(RED)

Kategorien
Fussball - Presseinfo

ÄHNLICHE ARTIKEL