Wie viel Spaß Bewegung machen kann, war am Freitag in der Volksschule St. Jakob im Rosental deutlich zu sehen. Die „Tägliche Bewegungseinheit der Region Carnica +“ stand dort schon in der Früh am Plan. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Pilotprojekt, für das sich Kärnten seit Jahren stark machte. In der anschließenden Pressekonferenz zur Vorstellung des Projektes bedankte sich Landessportdirektor Arno Arthofer bei allen Partnerinnen und Partnern und begrüßte allen voran Bildungs- und Sportreferent LH Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner am Podium. Über ihre Erfahrungen sprachen auch der Bürgermeister von St. Jakob, Guntram Perdacher, Bundeskoordinator Thomas Mlinek, die Kärntner Projektkoordinatorin Nina Drekonja sowie Volksschul-Direktor Josef Ottowitz. Im Publikum waren zudem Bildunsgdirektorin Isabella Penz und Vertreter der Sportdachverbände.
Landeshauptmann Kaiser freute sich sichtlich darüber, dass die „Tägliche Bewegungseinheit“, sehr oft graue Theorie, jetzt endlich in die Praxis umgesetzt wird. „Gerade in einer Zeit, in welcher der Computer immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist es wichtig, den Kleinsten zu vermitteln, dass auch Bewegung zum Leben gehört“, so der Sportreferent. Das Projekt sei eine großartige Symbiose zwischen Bildung, Sport und Gesundheit. Genauso wie sich Elementarpädagogik und Volksschulen zu diesem Vorhaben zusammenschließen, müsse auch von politischer Seite mit vereinten Kräften gehandelt werden. „Allein bei der Ortsnennung aller teilnehmenden Bildungseinrichtungen zeigt sich, wie breit das Projekt aufgesetzt ist“, meinte Kaiser und strich auch die Bedeutung der zweisprachigen Umsetzung in diesem Zusammenhang hervor. „Mein Ziel ist es natürlich, dass der Pilot zur permanenten Einrichtung wird. Ein wichtiger Baustein dafür könnte beim nächsten Treffen der Landessportreferentinnen und –referenten gesetzt werden“, so der Landeshauptmann.
Ihren Dank für die Möglichkeit der Teilnahme an diesem Pilotprojekt richtete Prettner an den Bund. Die Kombination Bildung, Sport und Gesundheit sei auch aus Sicht der Gesundheitsreferentin ein wesentliches Argument. Zudem werde im Rahmen des Vorhabens auch der Inklusionsgedanke gelebt. „Kein Kind wird zurückgelassen und alle Fähigkeiten gefördert“, so Prettner und weiter: „Wir wissen heute, dass man mit Bewegung Krankheiten vorbeugen und tonnenweise an Medikamenten einsparen kann. Mir ist es daher wichtig, bei den Kleinsten zu beginnen. Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Bewegung ist, und wie man damit die Isolation ausgleichen kann.“
Guntram Perdacher nahm als Stellvertreter für alle Gemeinden am Podium Platz. „Wir haben das Leitbild Jugend- und Sportgemeinde, und da passt das Projekt bestens dazu“, betonte er, und gab einen Überblick über die zahlreichen bereits bestehenden Sportangeboten in der Kommune.
Mlinek zeigte sich erfreut darüber, dass sich nicht nur alle neun Bundesländer mit einer Pilotregion beteiligen, sondern Kärnten sogar das erste Bundesland war, das sich mit einem eigenem Konzept gemeldet hatte. Es sei eine sehr intensive Zeit der Umsetzung, geprägt von hervorragender Zusammenarbeit gewesen, betonte er und verwies auch die Homepage www.bewegungseinheit.gv.at und eine App.
Ottowitz bedankte sich im Namen der Kinder für diese einzigartige Möglichkeit der täglichen Bewegungseinheit. Drekonja gab einen Überblick über den Ablauf der Bewegungseinheiten.
Insgesamt sind in der Region Carnica + 15 Gemeinden mit etwa 2.200 Schülerinnen und Schülern und rund 800 Kindergartenkindern in das Projekt eingebunden. Von den insgesamt 130 verfügbaren Einheiten sind 104 bereits belegt. 600.000 Euro Förderung kommen für die Pilotphase im Schuljahr 2022/23 und im Schuljahr 2023/24 vom Bund – weitere 249.000 Euro kommen aus Landesförderungen von den Abteilungen Bildung und Sport beziehungsweise Gesundheit, von der Unterabteilung Sportkoordination bzw. von der Bildungsdirektion Kärnten. Aufgebaut ist das Projekt auf drei Säulen. Die erste fußt auf Sport- und Gesundheitsprojekten, die bereits in Kärnten laufen und in den Kindergärten und Schulen forciert werden sollen – unter dem Motto „weniger sitzen“ werden aktive Pausen, Sportwochen, Bewegungseinheiten verstärkt. Die Dachverbände ASKÖ/ASVÖ/UNION und ihre Vereine setzen die Säule zwei des Projektes (zusätzliche Bewegungseinheiten mit ihren Bewegungscoaches) um. Über den slow. Sportdachverband (SŠZ) werden auch zweisprachige Trainerinnen und Trainer eingesetzt. Säule Nummer drei sind Zusatzangebote für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf.
PM/RED