Im Sommer war Marko Arnautovic von Inter Mailand zu Werder Bremen gewechselt. Bei den Hanseaten gab man sich damals optimistisch, den exzentrischen 21-Jährigen auf Linie zu bringen, war überzeugt, die rund 6,2 Millionen Euro Transfersumme gut investiert zu haben. Doch je tiefer Werder in den Abstiegskampf verstrickt wurde, desto häufiger wurde spekuliert, dass die Misere mit Fehleinkäufen im Sommer zu tun hätte. Auch Arnautovic sei ein solcher, waren sich eine Vielzahl der Medien einig. Man attestierte ihm launisch zu sein, Eigensinn, fehlende Effektivität und mangelnde Teamfähigkeit. Am Sonntag gelang es dem ÖFB-Teamspieler allerdings, sich in ein besseres Licht zu rücken.Auch Werder-Coach Thomas Schaaf war mit Arnautovics Auftritt beim 3:1-Erfolg in Freiburg zufrieden. Die Führung Bremens durch Sandro Wagner erlebte der Österreicher noch auf der Ersatzbank. Zum gemeinsamen Jubel sprintete er trotzdem zur Eckfahne, um das im Abstiegskampf so wichtige „Wir-Gefühl“ zu demonstrierte. Sandro hat lange auf sein Tor gewartet. Wir haben uns im Hotel ein Zimmer geteilt und ich habe mich einfach sehr für ihn gefreut“, sah Arnautovic in seinem Verhalten nichts Ungewöhnliches. Mangelnde Teamfähigkeit sieht anders auch.
Ab der 59. Minute durfte der Österreicher auch aktiv am Geschehen mitwirken. Gemeinsam mit dem ebenfalls eingewechselten Marko Marin sorgte Arnautovic für frischen Wind und setzte entscheidende Akzente. Es war gut, wie sich beide nach der Einwechslung präsentiert haben. Sie sind sehr präsent und ein belebendes Element, wenn sie ins Spiel kommen. Mit ihrer Leistung haben die beiden dazu beigetragen, dass wir gewonnen haben, lobte Schaaf.
Dass Arnautovic in Freiburg zum zweiten Mal in Folge nicht in der Startelf stand, will der Werder-Coach auch als Ansporn verstanden wissen: Das ist nämlich immer auch ein Antrieb, es noch besser zu machen.“ Am Potenzial fehlt es dem 21-Jährigen jedenfalls nicht. Davon ist man auch in Bremen überzeugt. Allerdings wissen Schaaf und Co. auch, dass er für seine Fähigkeiten bisher zu wenig gezeigt hat. Daher werden die kommenden Partien zeigen, in welche Richtung Arnautovics Weg führt.