Höck: „Ziel ist ganz klar das WM-Finale“

Österreichs Turn-WM-Team nominiert
FOTO © Thomas Schreyer
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Vom 18. bis 24. Oktober findet in Kitakyushu (Japan) die Weltmeisterschaft 2021 im Kunstturnen statt. Der Österreichische Fachverband für Turnen (ÖFT) nominierte nun sein achtköpfiges Aufgebot: Alexander Benda (St), Xheni Dyrmishi (T), Bianca Frysak (W), Vinzenz Höck (St), Selina Kickinger (NÖ), Marlies Männersdorfer (V), Charlize Mörz (B) und Ricardo Rudy (OÖ). Kickinger, Mörz und Rudy sind WM-Debütant*innen. Die größten Erwartungen ruhen auf den starken Schultern von 2020-Ringe-Vizeeuropameister und 2021-Weltcupsieger Vinzenz Höck.

Für den 25-jährigen Vinzenz Höck wird es bereits der sechste WM-Start, seit er 2014 als Junioren-Europameister erstmals groß aufgezeigt hatte. Zuletzt 2019, 2018 und 2017 erreichte der Grazer Heeressportler die Ränge 16, 20 und 17 (bei bis zu 300 Turnern in der Ringe-WM-Ergebnisliste) – allerdings stets mit Unsicherheiten und sportlich insgesamt noch nicht auf dem heutigen Niveau. Diesmal will Höck mehr: „Meine jüngsten Erfolge stimmen mich positiv, dass ich das Finale der besten Acht erstmals erreichen kann. Der Schwierigkeitswert meiner Übung ist auf alle Fälle finalwürdig und meine Ausführung hat sich im letzten Jahr dermaßen verbessert, dass ich mich mit den Besten der Welt vergleichen kann.“

ÖFT-Kunstturner-Sportdirektor Fabian Leimlehner: „Unser interner Qualifikationsprozess war bereits ein spannender Kampf. Wir haben uns für diese WM sehr viel vorgenommen und sind super vorbereitet. Nach seinem starken zehnten Pauschenpferd-Platz bei der EM im April in Basel hat Xheni Dyrmishi dien Schwierigkeitswert seiner Übung noch einmal erhöht. Wenn alles optimal gelingt, streben wir hier die Top 16 an. Die Vorbereitung der beiden Mehrkämpfer verlief ebenfalls vielversprechend. Alexander Benda darf mit einem optimalen Mehrkampf sicher in Richtung Top-24-Finale blicken.“

Programm-Restart mit neuem Turnerinnen-Bundesstützpunkt und Cheftrainer

Österreichs neuer Nationaltrainer Daymon Jones (46) ist erst seit Monatsbeginn am neuen Bundesstützpunkt in Linz für die besten heimischen Kunstturnerinnen verantwortlich. Der US-Amerikaner sieht die kommende WM als ersten wichtigen Schritt im neuen Olympiazyklus: „Das Ziel für die routinierten Marlies Männersdorfer und Bianca Frysak ist es, ihr neues Programm für die EM im August 2022 erstmals auszutesten, die wiederum der erste Schritt am Weg zur Olympia-Qualifikation für Paris 2024 sein wird. Für Bianca wird die WM darüber hinaus der internationale Wiedereinstieg nach einem Jahr mit Verletzungen.“

Daymon Jones weiter: „Für Selina Kickinger und Charlize Mörz steht beim Debüt bei internationalen Titelkämpfen vorerst das Erfahrung sammeln im Vordergrund, besonders für die EM kommenden Sommer. Ich erwarte, dass dieser Wettkampf für das gesamte Team inspirierend und lehrreich sein wird, ein guter Jahresabschluss und ein großartiger Start für das neue Programm der besten österreichischen Turnerinnen.“

Organisatorisch mühsame Corona-Lockdown-Bubble-WM in Japan

Die fixen Wettkampftage der Österreicher*innen in der 1.000 km von Tokio entfernten 930.000-Einwohner-Stadt Kitakyushu sind der Montag, 18. Oktober (Frauen-Qualifikation: Österreich in Subdivision 6 von 10 gelost, Startgerät Stufenbarren, 17:45 bis 19:00 Uhr Ortszeit = 10:45 bis 12:00 Uhr MESZ) und der Mittwoch, 20. Oktober (Männer-Qualifikation: Österreich in Subdivision 8 von 8, Startgerät Sprung, 19:10 bis 20:50 Uhr Ortszeit = 12:10 bis 13:50 Uhr MESZ). Insbesondere das Finale an den Ringen mit hoffentlich Vinzenz Höck steht am Samstag, 23. Oktober 2021 ab 18:00 Uhr Ortszeit (11 Uhr in Österreich) am Programm. Live-Streams aller Bewerbe sind angekündigt.

Ursprünglich hätte diese Turn-WM 2021 im ersten nacholympischen Jahr in Kopenhagen stattfinden sollen. Doch Corona änderte alles: Schon im Juli 2020 hatte Dänemark wegen der Pandemie die Austragung zurück gelegt. Weltturnverbands-Präsident Morinari Watanabe holte die WM infolge in seine Geburtsstadt Kitakyushu. Diese ursprünglich erfreuliche Rettungsaktion erweist sich jetzt als organisatorisch schwieriger Bumerang: Es werden noch strengere Corona-Regeln in Kraft sein, als bei Olympia im Sommer. Während im ursprünglich geplanten Dänemark mittlerweile bekanntlich alle Veranstaltungs-Einschränkungen aufgehoben wurden…

ÖFT

 

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