Fortbildung Schiedsrichter

Die Basketball-Technik soll verbessert werden

In den Ligen Europas dürfte in den letzten Jahren die technische Komponente des Basketball-Spiels vernachlässigt worden sein. Das war Anlass genug für die FIBA (Europa) am 22.10.2009 ein Schreiben zu veröffentlichen, wo die strengere Einhaltung insbesondere der Schritte- und Dribbelregel eingemahnt wurde.
Aus diesem Grund veranstaltete der österreichische Basketball-Verband eine Fortbildung für Bundesliga-Schiedsrichter und 1. Klasse Schiedsrichter, wo anhand von Videostudium die Regelauslegung gefestigt werden konnte.

Ein Bericht von einer gelungen und gut besuchten Veranstaltung: Zu diesem Fortbildungsveranstaltung hatte der Schiedsrichterreferent des ÖBV, Wilhelm Gregor eingeladen und nach einer kurzen Begrüßung gab er das Wort an Harald Reinbacher ab, der anhand von Videoanalysen die Schwerpunkte des Abends untermauerte.

Harald Reinbacher berichtete, dass in den letzten Jahren die Grundtechnik nicht mehr so gut ausgebildet wurde, wie in der Vergangenheit. Bei Beobachtungen in der Bundesliga, aber auch durchaus bei Spielen im europäischen Ausland konnte festgestellt werden, dass es unbedingt notwendig ist, den Blick der Schiedsrichter hinsichtlich der Dribbel- und Schritteregel zu schärfen. Unterstützt wird das auch noch dadurch, dass dies von FIBA-Europe in einem Bulletin auch eingemahnt wurde. Wörtlich heißt es in diesem Bulletin, dass die Schiedsrichter ihrer Aufgabe zur Steigerung des KÖnnens der Spieler nachzukommen haben und schwache Spieltechnik nicht zulassen dürften. Harald Reinbacher formulierte dann auch das Ziel in dramatischen Worten: „Ein korrektes Spiel, aus technischer Sicht, muß erzwungen werden!“

Schritteregel:

In der Videoanalyse wurden denn Schiedsrichtern dann einige Szenen vorgespielt, wo mangelhaftes Postplay ersichtlich wurde, obwohl die Bewegungen sehr harmonisch und flüssig aussahen. Deutlich wurde dabei, dass vor allem bei der Ballannahme durch den Post-Player mit dem Rücken zum Korb, in den gezeigten Szenen, den durch die Regeln definierten Pivot-Fuß meist anhob und diesen wieder aufsetzte ohne das der Ball die Hand zu einem Wurf oder Pass verlassen hatte. Hier wurde deutlich, dass dies oft nicht auf den ersten Blick auf den Videos erkennbar war. Eindringlich wurde an die Schiedsrichter appeliert, hier den Blick zu schärfen und regelwidriges Verhalten auch zu ahnden.

Harald Reinbacher führte auch den Begriff der „Dreier-Landung“ ein. Damit ist gemeint, dass Spieler beim Fangen eines Balles in der Luft ein drauf folgendes Landen mit 3 Kontakten mit den Füßen am Boden, während der Ball permanent in der Hand (in den Händen) ist, begeht. Diese Situation kommt häufiger dann vor, wenn Spieler nah bewacht sind und den Ball in „schlechter“ Position (zB mit dem Rücken zum Korb) fangen. Hier wurden Szenen gezeigt, wo das darauffolgende Pivotieren („Sternschritt“) mit dem falschen Pivotfuß ausgeführt wurden.

Dribbelregel:

Ein FIBA-Schwerpunkt in dieser Saison ist, dass Verletzungen der Dribbelregel (z.B. Palming, „Schaufeln“), egal wo dieser technische Mangel begangen wurde, sofort auf Doppeldribbling entschieden werden muss. Vorteils-/Nachteilsüberlegungen dürfen hier nicht zur Anwendung kommen. Als Palming wird das bezeichnet, wenn beim Dribbling die dribblende Hand so am Ball bewegt wird, dass die Handfläche (engl.: Palm) nach oben zeigt. Es reicht auch schon aus, dass die Handfläche nur ein wenig nach oben zeigt. Harald Reinbacher zeigte den anwesenden Schiedsrichtern Szenen aus der Bundesliga, wo es in ein und demselben Angriff gleich mehrmals zu Regelverletzungen dieser Art gekommen war.

Harald Reinbacher und Wilhelm Gregor forderten dann sehr eindringlich die Schiedsrichter auf, diesen Regeln wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Harald Reinbacher sprach davon, dass nicht der Meister im „Handball auf Körbe“ gesucht werden würde. Wilhelm Gregor bereitete die Schiedsrichter auch auf die Reaktionen von Spielern, Trainern und Fans vor. Er sprach davon, dass „Gegenwehr“ zu erwarten ist und jede/r Schiedsrichter/in auf diese Reaktionen gefasst sein müßte. Aus seiner Sicht ist vor allem wichtig, dass jede/r Schiedsrichter/in für sich den Level findet, wo sie/er im benötigten Ausmaß die Regeln überwachen könne.

Ein wichtiger Output aus dem Meeting ist auch die Vorstellung der auf den Seiten des österreichischen Basketball-Verbandes veröffentlichten Videos zur Festigung der Regelkenntnis und der -anwendung.

Es liegt nunmehr an den Schiedsrichtern ihrer Aufgabe zur Steigerung der Spieler im technischen Bereich nachzukommen und schwache Spieltechnik nicht (mehr) zuzulassen.

(Basketball-News.at (http://www.basketball-news.at)

Kategorien
Alles Sport - Presseinfo

ÄHNLICHE ARTIKEL