Die Fußball-Welt verfügt über 16 neue Inhaber der UEFA-Prolizenz. Am 31. Oktober haben die letzten Kandidaten die höchste Ausbildung im Fußball-Bereich erfolgreich absolviert. Die Palette der prominenten Absolventen, die neben Hospitationen bei großen internationalen Klubs auch eine kommissionelle Prüfung bestehen und eine schriftliche Arbeit verfassen mussten, reicht von A wie Akagündüz über D wie Djuricin bis Z wie Zickler. Und mit Irene Fuhrmann befindet sich auch eine Frau unter den erfolgreichen Teilnehmern.
Selten noch war ein Kurs zur Eintrittskarte in die Welt des großen Profifußballs dermaßen von aktuellen Ereignissen geprägt wie diesmal. Ereignisse, die von den Kursleitern – Willi Ruttensteiner (Österreichischer Fußball Bund) und Wolfgang Hartweger (Bundes-Sportakademie Wien) – in den Ausbildungsprozess eingearbeitet wurden. Beispielsweise war Oliver Lederer zu Kurs-Beginn im Sommer 2016 noch Admira-Trainer. Jochen Fallmann wurde St. Pölten-Trainer und in weiterer Folge – während des Kurses – durch seinen „Mitschüler“ Lederer ersetzt. Auch bei Rapid hat sich bekanntlich einiges getan: So war Carsten Jancker am Anfang des Kurses noch Co-Trainer der Hütteldorfer, inzwischen hat längst Goran Djuricin und sein neuer Staff am Trainingsgelände des Rekordmeisters das Sagen, während Jancker in Horn die Kommandos gibt.
Kursleiter Hartweger: „Daran sieht man die Schnelllebigkeit des Fußballs, die Verweildauer eines Trainers bei einem Klub liegt ja inzwischen nur noch bei durchschnittlich zweieinhalb Jahren. Natürlich haben wir diese Aspekte und die ganze Vorkommnisse rund um den Kurs in unser Programm verstärkt eingebaut. Dadurch wurde die Ausbildung noch realitätsnäher.“ Welche Schlüsse man im Lehrsaal aus diesen Ereignissen gezogen hat? Hartweger: „Die Arbeit am Platz ist nur noch ein Teil des Ganzen. Heutzutage muss ein Trainer auch ein Kommunikator sein. Und zwar nach innen und nach außen!“
Schwerpunkte der Ausbildung waren Themen aus den Bereichen Taktik, Fitness, Kondition bis hin zur Psychologie, Medien-Kompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz. Selbstkompetenz? Hartweger erklärt: „Dabei geht es u.a. darum, wie man in diesem Job mit dem enormen Druck und diesem gewaltigen Stress richtig umgeht.“ Fallbeispiele aus der Praxis sollte es dazu wohl genug gegeben haben…
Absolventen des UEFA Prolizenz-Kurses 2016/17: Muhammet Akagündüz, Rene Aufhauser, Lassaad Chabbi, Carlos Chaile, Goran Djuricin, Jochen Fallmann, Irene Fuhrmann, Carsten Jancker, Oliver Lederer, Andreas Lipa, Kurt Russ, Thomas Silberberger, Michael Steiner, Harald Suchard, Andreas Wieland, Alexander Zickler
[im Auftrag der BSPA Wien]