Bettina Plank – Karate: In der Ruhe liegt die Kraft

World Games in Breslau: Das Team Austria in Serie
Bettina Plank 2017 © Geri Grafoner
Bettina Plank 2017 © Geri Grafoner

Weil ihr Ballett als Kind zu langweilig war, sprang Bettina Plank früh auf die Karatematte. Doch fördert der schier aggressive Sport eher die soziale Ader der hochdekorierten Vorarlbergerin.

Da staunte Bettina Plank nicht schlecht, als sie sowohl in ihrem Geburtsland Vorarlberg als auch in der oberösterreichischen Wahlheimat zur Sportlerin des Jahres gekürt wurde. „Weil ich schon 2015 im Ländle gewonnen hatte, dachte ich mir, dass sie diesmal eine andere nehmen werden. Und in Oberösterreich habe ich gar nicht gewusst, dass ich als Zugereiste überhaupt die Nominierungskriterien erfülle“, freut sich die in Linz lebende Feldkircherin, die vor sechs Monaten auf der Gugl WM-Bronze erkämpfte.

Schon mit neun Jahren, als sie sich dem Willen der Mama widersetzte und zu Papas Freude statt ins Ballettstudio in den Karateklub ging, wurden Plank die grundlegenden Werte des asiatischen Kampfsports vermittelt. „Wir lernen den Respekt gegenüber dem anderen und neigen eher zur Lösung als zur Eskalation von Konflikten.“ Zumal die Philosophie des Sports darin liege, die Kunst lediglich als Verteidigung anzuwenden. „Karate trägt definitiv zur Persönlichkeitsentwicklung bei.“ Dass sie sich fern der Matte ausgerechnet im Studium der „Sozialen Arbeit“ verwirklicht, in dem ein breit gefächertes Themenspektrum von Kinder- und Jugendbetreuung über Familienhilfe und Altenpflege bis hin zur Schuldnerberatung abgehandelt wird, erscheint daher nur logisch. „Man muss aber sicher auch der Typ dafür sein. Ich gehe jedenfalls voll darin auf.“

Trotz aller beruflichen Zukunftsplanungen liegt der Fokus derzeit allerdings auf dem Sport, schließlich feiert Karate in drei Sommern ein vielbeachtetes Olympiadebüt. Um auch über Tokio hinaus im Zeichen der Ringe stehen zu dürfen, probiert der Weltverband einiges aus, den Laien manchmal schwer verständlichen Sport schmackhaft zu machen, mit der Einführung des Videobeweises dürfte ein wichtiger Schritt gesetzt sein. Plank kann dieser Neuerung viel abgewinnen, verhalf ihr doch just die Nachbetrachtung einer Fußtechnik im Goldfight um den EM-Titel 2015 gegen die hochfavorisierte Französin Alexandra Recchia zum bisher größten Triumph.

Aufgrund der instabilen politischen Lage im Gastgeberland Türkei und der parallel stattfindenen Islamic Solidarity Games in Aserbaidschan fehlten einige Topnationen bei der diesjährigen Europameisterschaft Anfang Mai. Doch nicht nur deshalb stellen die World Games in Breslau heuer den absoluten Saisonhöhepunkt dar, das exklusive Starterfeld von nur acht auserwählten Athleten pro Gewichtsklasse verleiht dem Turnier zusätzliche Würze. Völliges Neuland betritt die 25-Jährige aber nicht. „Bei den European Games 2015 durfte ich erste Erfahrungen mit einem derartigen Megaevent sammeln und kann mir in etwa vorstellen, was mich in Polen erwartet.“ An Selbstbewusstsein dürfte es dem damals in Baku versilberten Leichtgewicht auch nicht fehlen, von den sieben Widersacherinnen in der Kategorie bis 50 Kilogramm konnte sie bereits jede biegen.

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[im Auftrag der BSO]

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