Liverpool ist also Gewinner der Fußball Champions League. Man hat schon weitaus bessere Finalspiele als jenes gegen Tottenham gesehen, aber der (2:0)-Erfolg, so heißt es, heiligt die Mittel.
Rein fußballerisch betrachtet, war das Endspiel über weite Phasen nicht zum Anschauen. Taktische Finessen reißen niemanden außer Fußball-Theoretiker vom Sitz. Der englische Fußball lebt vom Geld, von den vielen ausländischen Trainern und Legionären. Liverpools Triumph wird dem englischen Fußball nicht weiterhelfen, nur Jürgen Klopp ist noch eine Stufe höher geklettert. Er kann also doch große Finalspiele gewinnen, auch wenn sie keinen Glanz versprühen.
Den Liverpool-Fans ist es einerlei, sie feiern soundso die Nächte durch, mit dem 2:0 gegen Tottenham fühlen sie sich im siebenten Himmel, der schnelle Führungstreffer hat dem Finale nicht gut getan. Mit dieser Fußball-Tradition wurde gebrochen, nicht aber mit der Liverpool-Tradition. Nämlich immer dann da zu sein, wenn es entscheidend ist. Auch ohne Schönheitspreis.