Mit großen Hoffnungen ist Rapid in die neue Saison gestartet, mittlerweile ist längst mehr als Ernüchterung eingekehrt. Ausgerechnet in der keine Sorgen-Arena von Ried schlitterten die Hütteldorfer in ein 2:4-Debakel.
In Bilbao kann man verlieren, das ist gar keine Frage, gegen die Innviertler unter zu gehen, ist aber eine Blamage. Grünweiss gab ein erbärmliches Bild ab, war nie in der Lage, die Partie zu beruhigen, geschweige denn, den Gegner in Griff zu bekommen.
Im Sommer wurde hoffnungsvoll der Trainer gewechselt, Zoran Barisic hatte ausgedient… aber der Deutsche Mike Büskens ist auch kein Wunderwuzzi. Büskens steht voll in der Verantwortung, geändert hat sich wenig. Vor allem gegen die vermeintlich kleineren Gegner sollte laufend voll gepunktet werden. Allein, es blieb beim Vorsatz… Grünweiß ist nur daheim, in der neuen Allianz-Arena, eine starke Mannschaft. Einen Titel, so der Traum, wollte man in dieser Saison holen, mit dem Meistertitel wird das so jedoch sicher nichts. Wer gegen Ried dermaßen degradiert wird, der kann am Ende der Meisterschaft niemals ganz oben stehen. Das steht jetzt schon fest.
Mike Büskens muss die Trendwende schnell schaffen, sonst schrumpft Rapid zu einer austauschbaren Nummer, zu einer Durchschnitts-Truppe. Und das wäre einer Rapid unwürdig. In der keine Sorgen-Arena sind die Sorgen riesig geworden. Der Deutsche muss handeln, bevor es der Klub tun muss. Eine Länderspielpause ist kein Allheilmittel…
Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.