Unösterreichische Sternstunde

Einwurf von Wolfgang Wiederstein

Es war eine Sternstunde für den österreichischen Fußball, die Salzburg da im Rückspiel der Europa League gegen Lazio Rom gelungen ist. Der FC Salzburg steht im Semifinale, weil er so richtig unösterreichisch gegen die Italiener reagiert hat.

Mit dem Auswärtstrefffer von Lazio schien fast schon eine Vorentscheidung gefallen, aber die Salzburger schlugen zurück. Binnen weniger Minuten drehten sie das Match, siegten 4:1, das Stadion verwandelte sich in ein Tollhaus, die Mentalität der Mannschaft kann man nicht oft genug loben und hervorstreichen. Jetzt hat man Vertreter aus den stärksten europäischen Ligen eliminiert, nach Real Sociedad, Dortmund nun auch Lazio. Darum wünschten sich viele Arsenal London als Gegner. Man bekam aber wie schon in der Gruppenphase Olympique Marseille zugelost.

Die Salzburger stehen international erfolgreicher als der deutsche Bruder-Klub Leipzig (ausgeschieden) da. Wie Didi Mateschitz darauf reagiert, bleibt abzuwarten. Salzburg macht Österreich stolz, das ist unbestritten. Unösterreichisch kaltschnäuzig, abgebrüht, getrieben von Ehrgeiz und Fleiß, gepaart mit Klasse. Trainer Rose hat in Salzburg Spitzenarbeit verrrichtet. Ein Fußball-Märchen? Salzburg darf weiter träumen, ein gutes Ende ist
nicht mehr auszuschließen. Wer im Semifinale steht, der kann alles schaffen. Auch, wenns unösterreichisch ist. Oder gerade deshalb.

UEFA Europa League

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