World Games: Gold, zweimal Silber und Bronze für Österreich

Ruderer räumen ab, Buchinger verliert Finale nach Kampfrichter-Entscheid

Österreichs Indoor-Ruderteam hat am Mittwoch bei den World Games in Breslau für Furore gesorgt, Gold, Silber und Bronze gewonnen! Olympia-Finalistin und Gesamtweltcupsiegerin Magdalena Lobnig legte am Ergometer mit einer Bronze-Medaille vor, wenige Minuten später gewann Florian Berg Silber. Für den grandiosen Abschluss sorgte dann Anna Berger mit dem Gewinn der ersten Goldenen bei diesen World Games für Österreich!

Anna Berger: „Ich freue mich wahnsinnig! Es war unglaublich emotional, bei der Siegerehrung die Hymne zu hören. Es waren auch viele Fans da, die uns extrem gepusht haben.“

Florian Berg: „Ein geiler Wettkampf, unglaubliche Stimmung, sogar die Volunteers haben mit angefeuert. Zwischenzeitlich war ich auf Gold-Kurs aber der Pole hat mich dann leider noch abgefangen!“

Magdalena Lobnig: „Ich bin wirklich sehr zufrieden. Ein neuer österreichischer Rekord und Bronze sind eine schöne Belohnung für die harten Trainingseinheiten und stimmen mich auch sehr zuversichtlich für die Weltmeisterschaften in Kanada.“

Nach den Bewerben über 2000 Meter stehen am Donnerstag noch die 500 Meter (Mario Santer) und die Mixed-Staffel auf dem Programm. „Mario will nach den heutigen Erfolgen seiner Teamkollegen natürlich nachziehen und im Kampf um die Medaillen ein gewichtiges Wort mitreden“, so Aria Siami, Chef de Mission.

Karate: Buchinger sorgt für sechste Medaille
Am Abend kam noch eine Silbermedaille hinzu. Denn Karate-Weltmeisterin Alisa Buchinger stürmte in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm ins Finale. In diesem hatte sie allerdings nach Kampfrichter-Entscheid das Nachsehen.

Buchinger besiegte in ihrer Gruppe zunächst die Polin Kamila Warda 5:0 und dann Amy Thomason aus Neuseeland 2:0. Der Kampf gegen die Algerierin Lamya Matoub endete Remis (0:0). Im Semifinale setzte sich die Salzburgerin in der ausverkauften Gem-Halle gegen die dänische Vizeweltmeisterin Katrine Pedersen souverän 4:0 durch. Im Finale traf Buchinger erneut auf Matoub, und wieder konnte keine Athletin punkten. So mussten die Kampfrichter über Gold und Silber entscheiden, sahen in Matoub die aktivere Kämpferin. Besonders bitter: Buchinger musste im gesamten Wettkampf keinen Treffer einstecken!

„Natürlich ist man enttäuscht, weil es vielleicht nicht ganz fair abgelaufen ist. Aber das kann man eh nicht ändern. Die erhoffte Medaille ist jedenfalls da und ich habe ein super Turnier gekämpft. Also bin ich dennoch sehr zufrieden“, resümiert die 24-Jährige.

„Ein absurder Entscheid. Alisa hat den Kampf dominiert. Silber ist natürlich ein schöner Erfolg, aber das Urteil der Kampfrichter für uns alle einfach unverständlich. Wir haben auch nach einer Aktion von Alisa den Video-Beweis beantragt, der wurde aber abgelehnt“, berichtete ÖKB-Generalsekretär Ewald Roth.

Trainer Manfred Eppenschwandtner verstand die Welt nicht mehr: „Alisa war klar besser, war dreimal dran, den Punkt zu machen. Nach dem Fight blickte ich nur Richtung Hauptkampfrichter. Der zeigte blau für Alisa auf – ich begann mich zu freuen. Doch dann sah ich von den anderen Referees vier rote Fahnen. Eine unverständliche Entscheidung und Niederlage.“

Auch für Aria Siami, Chef de Mission, war die Entscheidung der Kampfrichter zu Gunsten der Algerierin nicht nachvollziehbar: „Aber natürlich überwiegt nach so einem erfolgreichen Tag mit Gold, Silber und Bronze für unsere Ruderer und Silber durch Alisa die Freude. Wir haben damit bereits die sechs Medaillen von Cali vor vier Jahren eingestellt. So darf es weitergehen. Am Donnerstag stehen die Chancen gut, dass das Medaillenkonto weiter anwächst.“

Kickboxen: Fiedler am Donnerstag um Bronze
Kickboxerinnen Christin Fiedler greift am Donnerstag in der Klasse bis 56 Kilogramm nach Bronze. Die 32-jährige Steirerin besiegte zum Auftakt Pamela Mara Assis aus Brasilien 3:0 und im Halbfinale am Abend musste sie sich allerdings im Semifinale der Türkin Seda Duygu Aygun hauchdünn 1:2 geschlagen geben. Somit kämpft Fiedler am Donnerstag gegen die Polin Malgorzata Dymus um die Bronze-Medaille. Myra Jördis Winkelmann (bis 52 Kilogramm) hat am Mittwoch leider den Sprung in die Runde der Top-4 verpasst. Die Wienerin unterlag Elgoul Ahlem (TUR) mit 1:2.

Orientierungslauf: Kerschbaumer auf Platz vier
Österreichs Orientierungsläuferinnen und -läufer zeigten im Trzebnica Aquapark in den Bewerben über die Mitteldistanz hervorragende Leistungen. Gernot Kerschbaumer wurde hinter den Schweizern Matthias Kyburz und Florian Howald sowie dem Tschechen Vojtech Kral Vierter. Auf Edelmetall fehlte dem 33-Jährigen nur eine halbe Minute. Robert Merl lief auf dem 27. Platz. Bei den Damen wurde Ursula Kadan sehr starke Achte, Lara Ramstein beendete den Wettkampf auf Rang 21. Am Donnerstag geht das rotweißrote Quartett in der Mixed-Staffel an den Start. Vor vier Jahren in Cali holte Österreich sensationell Staffel-Bronze. „Unsere Athletinnen und Athleten haben mit ihren hervorragenden Ergebnissen in diesem absoluten Elitefeld bewiesen, dass sie in einer wirklich guten Form sind“, blickt  Siami zuversichtlich auf den abschließenden Staffel-Bewerb.

Billard: Ouschan zum Auftakt souverän
Albin Ouschan zählt in Breslau zu den ganz großen österreichischen Medaillen-Hoffnungen. Der 9er-Ball-Weltmeister wurde am Mittwoch im Wroclaw Congress Center auch den Erwartungen gerecht, zog durch einen 11:1-Erfolg über den  Marokkaner Ameur Abdelati Riad ins Viertelfinale ein, wo am Freitag der Japaner Naoyuki Ōi wartet. Die World Games haben für den 26-jährigen Ouschan einen ähnlichen Stellenwert wie eine WM. „Nur treten bei Weltmeisterschaften 128 Spieler an, in Breslau gibt es nur einen 16er-Raster. Da musst du von Anfang an klaren Kopf bewahren. Sollte ich die nächste Runde überstehen, geht es schon um die Medaillen“, erklärt der Klagenfurter.

Wasserski: Köstenberger springt ins Finale
Claudio Köstenberger ging am Mittwoch über die Schanze. Der 29-jährige Wasserskispringer aus Kärnten, der seit beinahe zehn Jahren in den USA lebt, qualifizierte sich mit einer Weite von 57 Metern als Achter für das Finale am Donnerstag.

Bogensport: Kerschbacher nach Qualifikation auf Rang elf
August Kerschbacher liegt nach der Qualifikation im Feldbewerb der Barebow-Schützen auf dem elften Platz. Der 56-jährige Oberösterreicher trifft am Donnerstag in der ersten Elimination-Round auf den Franzosen Olivier Roy.


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