Nationaltrainersuche: Die Kandidaten im Überblick

Wer folgt Marcel Koller nach?

Marcel Kollers Aus als Trainer der Nationalmannschaft ließ vor wenigen Wochen ganz Fußball-Österreich aufhorchen. Nach der verpassten WM-Qualifikation sucht der Verband nun nach einem Nachfolger.

Nach sechs Jahren als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie der österreichischen Nationalmannschaft war Schluss für Marcel Koller. Zum zweiten Mal in Folge verpasste das Team unter dem Schweizer Trainer die Qualifikation zu einer Fußball-Weltmeisterschaft. Grund genug für den österreichischen Verband, den zum Jahresende auslaufenden Vertrag mit Koller nicht zu verlängern und einen Umbruch im Team einzuleiten. Welcher Trainer hat die besten Chancen und Voraussetzungen für das vakante Amt?

Wettanbieter räumen Herzog die besten Chancen ein
Laut Wettanbietern hat Andreas Herzog die besten Karten für den Job. Das Portal Interwetten beispielsweise hat anlässlich der Nationaltrainer-Frage eine Rangliste der wahrscheinlichsten Kandidaten erstellt – sortiert nach der Wahrscheinlichkeit ihrer Verpflichtung. Herzog thront mit einer Quote von 1,25 ganz oben, und das nicht ohne Grund: Der mittlerweile 49-Jährige Trainer verfügt über die größte Erfahrung aller Kandidaten beim österreichischen Verband.

Nach wie vor führt er das Ranking mit den meisten Einsätzen für die Nationalmannschaft an. Doch auch seine Karriere neben dem Platz kann sich mittlerweile sehen lassen. Von den Jahren 2005 bis 2009 arbeitete Herzog als Co-Trainer Österreichs unter verschiedenen Cheftrainern und konnte so die Mannschaft und den Verband genau kennenlernen. Ab 2012 gastierte Herzog dann unter der Leitung des früheren DFB-Coaches Jürgen Klinsmann in den USA. Dort arbeitete er zunächst als dessen Assistenztrainer, bevor er Anfang 2015 die U23 übernahm. Er wäre die wahrscheinlich sicherste Lösung, die der ÖFB wählen könnte.

Lars Lagerbäck – Aufschwung wie mit Island?
Als weiterer aussichtsreicher Kandidat gilt Lars Lagerbäck. Der 69-Jährige ist spätestens seit seinem Engagement bei der isländischen Nationalmannschaft bei der EM im letzten Jahr in aller Munde. Dort lieferte sein Team als Underdog spektakulären Fußball und blieb als großer Gewinner in Erinnerung. Diese Aufbruchsstimmung stünde auch der österreichischen Auswahl gut zu Gesicht. Momentan besitzt Lagerbäck aber einen Vertrag als norwegischer Nationaltrainer bis Ende 2019. Ob er diesen frühzeitig aufkündigen würde, gilt zumindest als unsicher.

Peter Stöger – die Überraschung
Auch Peter Stöger, derzeitiger Trainer des 1. FC Köln, steht auf der Anwärterliste des ÖFB. Zwar rangieren die Kölner momentan am Tabellenende der deutschen Bundesliga. In der letzten Saison bewies Stöger jedoch seine Qualitäten als Trainer, als er das Team sensationell in die Europa League führte. Sollten die Kölner ihn aufgrund des schwachen Saisonstarts freistellen, wäre der Weg nach Österreich frei.

Thorsten Fink bereits in Lauerstellung
Der 49-jährige Deutsche belegt momentan mit Austria Wien den vierten Platz der österreichischen Bundesliga. Sowohl als Spieler wie auch als Trainer kann Fink auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Bislang bringt er es auf 361 Spiele als Chefcoach, unter anderem bei Mannschaften wie dem FC Basel, dem Hamburger SV oder APOEL Nikosia. Jüngst bestätigte er Gespräche mit dem ÖFB und bezeichnete den Job als Teamchef als eine „gute Aufgabe“. Seine Verpflichtung ist durchaus wahrscheinlich.

Markus Weinzierl – der Außenseiter
Als weiterer deutscher Kandidat wird Markus Weinzierl gehandelt. Letzte Saison trainierte er noch den FC Schalke 04, wurde aufgrund ausbleibender Erfolge jedoch frühzeitig beurlaubt. Davor führte er den FC Augsburg von der zweiten Liga bis in die Europa League. Wie oe24.at berichtet, soll bereits ein Geheimtreffen mit dem ÖFB stattgefunden haben.

Wer letztlich auch Nachfolger von Marcel Koller wird, muss sich jedenfalls an dessen Erfolgen messen. Die Qualifikation für die EM 2020 dürfte deshalb das erste ausgeschriebene Ziel sein.

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