„Kultur des Hinsehens und des Zuhörens!“

BSO: Prävention sexualisierter Gewalt
BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer © BSO/Leo Hagen
BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer © BSO/Leo Hagen

Sport bietet enorm viel Potenzial für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die im Sport entstehende Nähe kann jedoch ausgenutzt werden. Leider treten damit auch in diesem gesellschaftlichen Bereich unterschiedliche Formen der Machtausübung und Grenzverletzungen auf, die bis zu sexualisierter Gewalt reichen können.

Das Präsidium der Österreichischen Bundes-Sportorganisation (BSO) – Dachorganisation und Repräsentant der österreichischen Sportverbände – hat im Jänner 2018 seine Präventionsmaßnahmen spezifiziert, erweitert und in einem neuen 5-Punkte-Programm zusammengefasst.

Am Dienstag gab es dazu beim Training des Jiu-Jitsu-Clubs Akebono in der Ganztagsvolksschule Pastinakweg in Wien einen Medientermin, bei dem anschaulich gezeigt wurde, wie  Verhaltensregeln in der Praxis umgesetzt werden können. Ein wichtiger Punkt dieses BSO-Programms ist die Implementierung von sogenannten „MultiplikatorInnen“. Sie stehen als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung, sorgen für Bewusstseinsbildung und verankern die Prävention sexualisierter Gewalt in den Strukturen des Verbands/Vereins.

Einer dieser Multiplikatoren ist Ferdinand Kainz: „Das BSO-5-Punkteprogramm ist ein sehr guter Leitfaden für die Praxis. Ich versuche in meinen Vorträgen, den Trainerinnen und Trainern die richtige Sensibilität für die Situation zu vermitteln. Besonders wichtig ist eine Kultur des Hinsehens und des Zuhörens – besonders bei Kindern“, so der staatlich geprüfter Jiu-Jitsu-Trainer und Gründer von Sicherheit4Kids.

BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer: „Die große Befürwortung der Sport-Verantwortlichen zum 5-Punkte-Programm der BSO zeigt, dass in den vergangenen Monaten – gemeinsam mit 100% Sport und den Opferschutzorganisationen – ein neues Bewusstsein für das Thema entwickelt werden konnte. Diese Maßnahmen sollen für ein verantwortungsvolles, sicheres Klima im Sport sorgen, damit Österreichs 15.000 Sportvereine und rund 500.000 Ehrenamtliche auch künftig eine gute, auf Vertrauen basierende Arbeit für ihre 2,1 Millionen Mitglieder leisten können!“

DER STAND DER UMSETZUNG DES BSO-5-PUNKTE-PROGRAMMS AUF EINEN BLICK:

Ziel:       100 geschulte Ansprechpersonen im Sport
Stand:   Über 100 Personen wurden seit Ende 2017 über das Netzwerk der BSO und 100% Sport geschult.

Ziel:       67 Aufklärungs- und Infotermine in den Vorstandssitzungen der Bundesverbände
Stand:   Im Jahr 2018 fanden bereits 47 Termine statt, die Termine mit den weiteren Verbänden werden eingetaktet. Die Materialien und Unterlagen wurden allen Verbänden zur Verfügung gestellt.

Ziel:       Einholung von Strafregisterbescheinigungen für SportbetreuerInnen
Stand:   Die Empfehlung wurde im Sinne der DSGVO ausgearbeitet. Bereits 34 Verbände haben entsprechende Paragraphen in ihre Statuten aufgenommen, Verhaltensregeln bzw. einen Ehrenkodex implementiert, holen Strafregisterbescheinigungen Kinder/Jugendfürsorge ein und informieren auch darüber.

Ziel:       Fortbildungsprogramm für die Vereinsebene in jedem Bundesland
Stand:   Die BSO bot 2018 sieben Workshops für Sport-FunktionärInnen an. Darüber hinaus wurden über 100% Sport MultiplikatorInnen und ReferentInnen geschult.

Ziel:       Vernetzung mit externen Opferschutz-ExpertInnen
Stand:   Die BSO arbeitet eng mit 100% Sport zusammen, gemeinsam fanden seit 2017 zwei Round-Table-Gespräche mit Opferschutzorganisationen statt. Die BSO hat eine Kooperation mit dem Kinderschutzzentrum „die möwe“.

(im Auftrag der BSO)

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