Sebastian Vosta & Nikolaus Bichler – Jiu-Jitsu: Perfekte Harmonie

World Games in Breslau: Das Team Austria in Serie
World Games 2017: Sebastian Vosta & Nikolaus Bichler – Jiu-Jitsu © BSO/Leo Hagen
World Games 2017: Sebastian Vosta & Nikolaus Bichler – Jiu-Jitsu © BSO/Leo Hagen

In der Pressbaumer Jiu-Jitsu-Schmiede geformt, fanden die lebenslangen Kumpeln Sebi Vosta und Niko Bichler sportlich erst spät zueinander. Der Erfolg stellte sich dennoch auf Anhieb ein.

In der Duo-Disziplin, heißt es im Jiu-Jitsu-Metier, spiele Harmonie, Timing und Chemie eine tragende Rolle. Umso bemerkenswerter liest sich die Meritenliste von Sebsatian Vosta und Nikolaus Bichler. Denn erst seit 2011 stehen die jungen Gablitzer gemeinsam auf der Matte, trotzdem konnten sie mit Ausnahme der World Games 2013, wo ihnen Bronze im Nachkampf um einen halben Punkt entglitt, bei jedem Großereignis medaillieren. Dass die Abstimmung so perfekt ineinandergreift, soll vor allem einen Grund haben: Trainer Robert Horak, für ein ganzes Dutzend an Duo-Weltmeistern aus der Pressbaumer Goldschmiede verantwortlich. „Wir haben bei ihm von klein auf  die Grundtechnik gelernt und mussten nur noch die Bausteine zusammensetzen.“ Naja, immerhin kennen sich die Weltmeister von 2015 auch seit frühester Kindheit. Niko schloss sich nach Lockrufen der Schwester schon vor der Einschulung dem Verein Goshindu Pressbaum an, mit seinem Cousin holte er bald den eineinhalb Jahre älteren Sebi nach.

Die anstehenden World Games in Breslau (20. – 30. Juli) erzeugen in den Freunden pures Gänsehaut-Feeling, die Erinnerungen an Cali 2013 zählen zu den prägendsten Erlebnissen ihrer gemeinsamen Laufbahn. „Unfassbar, was da abgegangen ist“, erinnert sich der 21-jährige Bichler, der in Wien Umwelt- und Bioressourcenmanagement studiert. „Wir sind mit dem Trainingsanzug durch die Stadt marschiert und wurden behandelt wie Rockstars. Man hat uns Babys in die Hand gedrückt, um Fotos zu machen, alle wollten Autogramme. Dabei kennt uns zu Hause keine Sau.“ Dass sie vor vier Jahren überhaupt an den Weltspielen für nichtolympische Sportarten teilnehmen konnten, war teils dem Zufall geschuldet. Bei der WM 2012 durften die damaligen U21-Talente nur deshalb antreten, weil das Gespann keine zusätzlichen Kosten bei den Titelkämpfen in Wien verursachte. Prompt eroberten sie Bronze und lösten das Ticket nach Kolumbien.

Rückschläge gab es seither kaum, die wenigen hakt man schnell ab. „Früher war ich ein furchtbar schlechter Verlierer und habe Niederlagen sehr persönlich genommen“, erzählt der ausgebildete Mountainbike-Guide Vosta, der in Wiener Neustadt die Fachhochschule für Training und Sport besucht. „Wenn wir jetzt verlieren, denke ich mir nur, haben wir halt verloren.“ Nicht einmal von einem Kreuzbandriss lässt sich der 22-Jährige aus der Balance bringen. „Beim WM-Titel 2015 habe ich gemerkt, wie das Knie nachgibt, aber die Zähne zusammengebissen und den Arztbesuch hinausgezögert.“ Letztlich legte er sich doch unters Messer, sieben Monate lang fehlten Vosta/Bichler in den Turnierrastern. Das Comeback gestalteten sie dafür triumphal, gewannen auf Anhieb die German Open, wenige Wochen später baumelte WM-Bronze vom Hals.

Für Breslau haben sich die Weltranglistenzweiten noch mehr vorgenommen. Bichler: „Die World Games sind in unserer Sportart das Überdrüber-Ereignis. Die Medaille zu verpassen wäre eine herbe Enttäuschung. Am liebsten würde ich die Bundeshymne hören.“

Weitere Informationen zu den World Games:
Instagram: #twg2017austria
Twitter: @twg2017
Facebook: facebook.com/TWG2017

Website: www.theworldgames.org
Website: www.bso.or.at/de/service/world-games-2017
Website: www.theworldgames2017.com

[im Auftrag der BSO]

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Alles Sport - Presseinfo

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