Salzburgs Vormachtstellung ist einzementiert

EINWURF von Wolfgang Wiederstein

Österreich hat einen neuen Serienmeister, Salzburg ist der alte und neue Champion. Was letztlich nur eine Vollzugsmeldung ist, weil Rapid nicht in der Lage war, den Spitzenreiter gefährlich zu werden. Salzburg siegte im Schlager mit 1:0, erfüllte damit seine Version der „Mission 33“, also den vierten Meistertitel in Serie in der 33. Runde perfekt zu machen. Gefeiert wurde in Meister-Leibchen und mit Bierduschen, mittendrin Trainer Oscar Garcia, der in Salzburg Erstaunliches geleistet hat. Den Meisterteller, den gibt es erst im letzten Heimspiel gegen Altach. Bis dahin dürfen sich die Spieler von der schweren Saison erholen.  

Oscar Garcia muss man nicht mögen, Red Bull ebenso wenig, der Katalane aber ist das, was Rapid fehlt –  er ist der ideale Mann für den Liga-Krösus. Ein harter Arbeiter, der sich nie in den Mittelpunkt stellt, keine großen Sprüche klopft. Alle Stars bei Laune hält und obendrein ein echter Fußball-Fachmann ist. Kurzum ein Meistermacher, der sich auch vom zwischenzeitlichen Rückstand in der Tabelle nicht irritieren hat lassen. Nicht einmal die Tatsache, dass der Red Bull-Konzern immer wieder die besten Spieler nach Leipzig abgezogen hat, konnte Garcia von seinem Weg abbringen. Der nächste Schritte wäre das Double, also der Cupsieg. Rapid ist der Sieg im Pokal-Finale in der derzeitigen Verfassung, im Finale von Klagenfurt gegen Salzburg, eher nicht zuzutrauen. 

Was Salzburg zum großen Glück noch fehlt, ist der Einzug in die Champions League. Welche Mannschaft Oscar Garcia dabei zur Verfügung haben wird, weiß er noch nicht. Aber er wird auch da eine schlagkräftiges Team ins Rennen schicken. Trainer Garcia ist alles zuzutrauen. Zumindest weitere Meistertitel. 

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Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.
 

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