Auch nach der Saison flattern die Nerven

EINWURF von Wolfgang Wiederstein
Marcel Koller 2016 © ServusTV/Neumayr
Marcel Koller bei ServusTV 2016 © ServusTV/Neumayr

Die Bundesliga-Saison ist mit den Sonntagsspielen auch in Österreich vorbei, aber auf die Fans warten noch zwei wichtige Entscheidungen: In Klagenfurt ist der heimische Pokal zu vergeben, wobei Salzburg nach dem Double greift, Rapid die letzte Chance auf einen Europacupplatz nützen möchte. Diskussionen um Show-Stars wie Helene Fischer gibt es hierzulande nicht, sie hat auch kein Pfeifkonzert wie etwa beim Berliner Cupfinale zu befürchten. 

In Klagenfurt soll der Fußball im Mittelpunkt stehen, für andere Dinge wäre auch gar kein Geld da, schließlich läuft der Vertrag mit dem Cup-Hauptsponsor aus. 

Noch mehr steht in der nächsten WM-Qualifikationspartie auf dem Spiel. Österreich muss in Irland antreten, im Falle einer Niederlage findet die Endrunde in Russland definitiv ohne Rotweißrot statt. Die Nerven liegen bereits jetzt ein wenig blank, sogar beim sonst so abgeklärten Teamchef. Marcel Koller weiß, dass in Irland gleich mehrere Würfel fallen werden. Scheitert der Schweizer vorzeitig, dann wird es mit Sicherheit auch Teamchef-Diskussionen geben. 

Der Nationaltrainer hat bei der Kader-Bekanntgabe mit harscher Kritik überrascht, wenn es ein Weckruf war, dann war es ein gelungener Schachzug des Schweizers. Die Art und Weise, wie er den Salzburger Ulmer zur Schnecke gemacht hat, ist und bleibt jedoch diskussionswürdig. Ulmer erlaubt sich zu heiraten, nachdem er monatelang bei Koller keine Rolle gespielt hat. Jetzt aber hätte der Teamchef auch ihn gebraucht. Ohne Arnautovic wäre Irland auch mit Ulmer eine Monsteraufgabe. 

Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.

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