„Anlaufstellen für Betroffene außerhalb des Sportsystems“

BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer:
BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer © BSO/HAGENpress
BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer © BSO/HAGENpress

Der Schutz vor Gefahren von Missbrauch in jeglicher Form – besonders von Kindern und Jugendlichen – ist in Österreichs Sportverbänden und -vereinen ein gemeinsames Grundprinzip. Die aktuell in breiter Öffentlichkeit diskutierten Fälle sind für die Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) und den Verein 100% Sport der Anlass, ihre bisherigen Aktivitäten in diesem Bereich in Erinnerung zu rufen und weitere wirksame Maßnahmen zu planen. Neben der innerverbandlichen Präventionsarbeit und der Implementierung von Notfallplänen im Anlassfall, werden die BSO und 100% Sport die Kooperation mit externen Fachinstitutionen verstärken. Aus diesem Anlass lud die BSO gemeinsam mit 100% Sport am 20. Dezember 2017 zu einem ersten Round Table-Gespräch ein, um gemeinsam mit Opferschutzeinrichtungen über Präventions- und Interventions-Maßnahmen zu beraten.

In der Diskussion mit den Opferschutzeinrichtungen wurde beschlossen, sich auf drei Bereiche zu konzentrieren, in denen künftig abgestimmte Maßnahmen gesetzt werden sollen. Diese sind: Akzeptanz der Verantwortung durch das System des organisierten Sports, die Etablierung von Präventionsmaßnahmen in der Fläche und Klarheit für den richtigen Umgang mit Anlassfällen. Dabei sollen die Zielgruppen spezifisch angesprochen und auch ein Fokus auf Zugehörigkeitsrituale oder Peer-Gewalt im Sport gelegt werden. Insbesondere wird durch die verstärkte Kooperation mit fachlichen ExpertInnen eine begleitende Betreuung außerhalb des „Systems Sport“ sichergestellt. Aber auch im System Sport soll die Zahl der bereits vorhandenen Ansprechpersonen als regionale und lokale Anlaufstellen vergrößert werden. Die Stärkung dieses Netzwerks wurde als ein zentrales Anliegen definiert und wird auch im kommenden Jahr fortgeführt. Dabei werden die Zuständigkeiten unter den unterschiedlichen Organisationen nach ihren Expertisen und Stärken verteilt. Als sinnvoll wird von allen Beteiligten eine Erhebung des Ist-Zustands in Form einer Studie zur Situation im Sport angesehen, die über das Sportministerium beauftragt werden soll.

In der BSO werden die nächsten Maßnahmen und Schritte, die auf dem 5-Punkte-Plan und den Ergebnissen dieses ersten Round Table-Gesprächs aufbauen, im ersten Quartal 2018 beschlossen. BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer: „„Wir nehmen unsere Verantwortung im Sport sehr ernst und wollen mit unseren Maßnahmen das Vertrauen in unsere Vereine und Verbände stärken. Dabei ist uns besonders wichtig, Betroffenen Anlaufstellen außerhalb des Sportsystems anbieten zu können!“

TeilnehmerInnen waren u. a. Berufsverband Österreichischer PsychologInnen, die möwe, Gewaltschutzzentrum Oberösterreich, Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien, Opferschutzanwältin LH a.D. Waltraud Klasnic, Österreichisches Bundesnetzwerk Sportpsychologie, Selbstlaut, Tamar Beratungsstelle, Verein PIA, Weißer Ring.

(im Auftrag der BSO)

 

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