Vonn stellt Moser-Prölls Rekord ein

US-Star gewinnt Sprintabfahrt in Zauchensee, Dritte Hütter

Dritter Abfahrtssieg im vierten Weltcuprennen dieser Saison! Lindsey Vonn zeigte am Samstag bei der Sprintabfahrt (2 Durchgänge) in Zauchensee einmal mehr ihre Ausnahmestellung in den Speeddisziplinen und gewann in 2:11.17 Minuten souverän vor der Kanadierin Larisa Yurkiw (+1 Sekunde) und Österreichs Cornelia Hütter (+1.66). Mit Elisabeth Görgl (+2,85) als Neunte fuhr eine weitere Österreicherin in die Top10.

Am Sonntag folgt ein Super G. Der klassische Herren-Riesentorlauf in Adelboden musste wegen Nebels und einer zu weichen Piste abgesagt werden.

Vor den Augen von Annemarie Moser, Salzburgs Wintersportlerin des Jahrhunderts, hat Vonn beim „Audi FIS Ski World Cup“ in Altenmarkt Zauchensee ihre 36. Weltcupabfahrt gewonnen, damit den Rekord von Annemarie Moser mit 36 Abfahrtstriumphen eingestellt – und dafür spontan Applaus von Salzburgs Skikönigin, die mit ihrem Enkel Elias auf der Tribüne stand, erhalten. Es ist ja kein Geheimnis, dass Moser von Lindsey Vonn fasziniert ist – von der sportlichen Leistungen genau so wie von der Persönlichkeit der US-Amerikanerin.

Annemarie Moser: „Lindsey fährt wie auf Schienen, sie macht keinen Fehler!“

Dass Vonn auch im Salzburger Land ein Liebling des Publikums ist, hat der Riesenapplaus der rund 6000 Zuschauer im Zielraum von Zauchensee bestätigt. Bei der Siegerehrung im Zielraum freute sie sich über Blumen und Champagner, überreicht von Annemarie Moser. „Das ist eine große Ehre für mich, Annemarie ist eine große Legende“, sagte die überlegene Siegerin. Und Moser meinte: „Lindsey fährt wie auf Schienen, sie macht keinen Fehler.“

Lindsey Vonn:  „Zwei (Abfahrts-)Durchgänge sind interessant. Man kann eventuell einen Fehler  im ersten Lauf ausmerzen. Grundsätzlich ist für mich aber ein Lauf genug.“

Mit Andrea Fischbacher hat eine zweite Salzburger Olympiasiegerin das Sprint-Spektakel im Zielraum beobachtet. „Lindsey hat im Training schon erahnen lassen, wozu sie hier fähig ist. Im Rennen hat sie sich noch gesteigert, wie immer. Aber auch unsere Mädels haben mir imponiert, speziell Conny Hütter mit ihrer frechen Art und ihrer Lockerheit. Sie ist technisch stabiler geworden und kann jetzt noch besser umsetzen, was sie schon vorher gut gemacht hat. Conny hat auch an den Sprüngen gearbeitet. Mit Erfolg, wie man sieht.“  Petra Kronberger, die Dritte im Bunde der aus dem Salzburger Pongau stammenden Olympiasiegerinnen, hat als ÖSV-Frauenbeauftragte das Geschehen am Streckenrand verfolgt. „Ein spannendes Format, diese Sprintabfahrt in zwei Läufen. Zu Siegerin Lindsey Vonn kann ich nur sagen: beeindruckend! Und wie die Namen Annemarie Moser und Lindsey Vonn mit je 36 Siegen auf der Anzeigetafel aufgeleuchtet haben, das hat mich auch sehr beeindruckt“, ergänzte Kronberger.

Schon im ersten Lauf klar voran

Lindsey Vonn war eine Klasse für sich, hatte schon im ersten Lauf einen Respektabstand von 91 Hundertstel auf die Kanadierin Larisa Yurkiw heraus gefahren. Drittschnellste war Tina Weirather vor ÖSV-Speed-Spezialistin Cornelia Hütter. Auch Nicole Schmidhofer hat als Sechste ihre starken Trainingsleistungen bestätigt, desgleichen die Salzburgerin Mirjam Puchner als Achte. Für die größte Überraschung im ersten Lauf hat die 21-jährige Salzburgerin Sabrina Maier aus Saalbach-Hinterglemm gesorgt – sie fuhr mit Startnummer 52 auf Rang 14. Die Pechvögel im 1. Lauf waren die Schweizerin Lara Gut, die mit toller Zwischenzeit an einem Tor vorbei fuhr, und die Norwegerin Lotte Smiseth Sejersted, die sich bei einem Sturz eine Verletzung des linken Kniegelenks zuzog.

Im zweiten Lauf demonstrierte Lindsey Vonn erneut ihre Ausnahmestellung und gewann mit einer Gesamtzeit von 2:11,17 Minuten vor Larisa Yurkiw (2:12,17) und Cornelia Hütter. „Ich bin am Start gestanden und habe mitbekommen, dass drei unserer Läuferinnen Probleme gehabt haben. Ich habe trotzdem versucht, alles zu geben. Zum Glück ist es gut gegangen. Jetzt freue ich mich schon auf Sonntag. Da werde ich versuchen, es noch besser zu machen“, erklärte Hütter.

Das volle Risiko, das sie eingegangen sind, wurde zwei ÖSV-Läuferinnen zum Verhängnis. Erst stürzte  Ramona Siebenhofer, dann Mirjam Puchner, beide blieben ebenso unverletzt wie die Liechtensteinerin Tina Weirather, die an einem Tor vorbeiraste. Und Sabrina Maier konnte ihren starken Auftritt vom 1. Lauf nicht ganz wiederholen. „Sie wollte zu viel“, analysierte Salzburgs Landesskiverbands-Präsident Bartl Gensbichler. Den Namen Sabrina Maier, die auch sehr gut im Riesentorlauf fährt, wird man sich merken müssen. ÖSV-Alpin-Sportdirektor Hans Pum war sehr zufrieden, dass sich acht Österreicherinnen für die Top-30 im zweiten Lauf qualifiziert hatten. „Die Piste war perfekt, die Organisation auch, das Wetter hat mitgespielt. Ein schönes Skifest“, freute sich Pum.

Sprintabfahrt Zauchensee, Ergebnis

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(PM/RED/CHS)

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