Südafrika siegt auch für Nelson Mandela

EINWURF von Wolfgang Wiederstein

Südafrikas starke Männer vergossen nach ihrem furiosen WM-Triumph Tränen der Freude. Mit einem erstaunlichen 32:12 (12:6)-Sieg über die favorisierten Engländer krönten sich die Springboks zum dritten Mal nach 1995 und 2007 zum Rugby-Weltmeister. Dank ihres Triumphs am Samstag in Yokohama zogen die Südafrikaner nach Titeln mit dem bisherigen Rekordchampion Neuseeland gleich, der sich zuvor durch ein 40:17 (28:10) gegen Wales die Bronzemedaille gesichert hatte.

„Wir haben viele Herausforderungen gemeistert, haben so viele Probleme in unserem Land. Aber wir haben als Team zusammen gefunden“, sagte Siya Kolisi, der Südafrika als erster schwarzer Kapitän anführte. Entscheidend für den Triumph des Teams von Trainer Rassie Erasmus waren eine überragende Defensive, eine Serie erfolgreicher Straftritte von Handre Pollard und späte Versuche von Makazole Mapimpi und Cheslin Kolbe. „Unser Trainer hat uns gesagt: Wir spielen nicht für uns allein, sondern für eine Nation. Wir können alles erreichen, wenn wir als Einheit auftreten“, sagte Kolisi.

Die Partie war die Neuauflage des WM-Finals von 2007. Vor zwölf Jahren hatten die Springboks eine schwache Begegnung mit 15:6 gewonnen. Auch diesmal erwischten die Südafrikaner den besseren Start, wirkten wacher und präsenter. Die Engländer dagegen fanden schlecht ins Finale und mussten schon früh einen Schlüsselspieler ersetzen. Kyle Sinckler zog sich bei einer Abwehraktion eine Kopfverletzung zu, musste minutenlang auf dem Feld behandelt werden und konnte nicht mehr weitermachen.

Sechs Jahre nach dem Tod von Nelson Mandela hat Südafrika erneut Sportgeschichte geschrieben, der WM-Titel ist ein großer Triumph für das Land.

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