Starker WM-Auftritt der österreichischen Turnerinnen

Titelkämpfe in Kitakyushu

Österreichs Kunstturnerinnen bestritten am Montag-Abend (Ortszeit) in Kitakyushu/Japan ihren Weltmeisterschafts-Wettkampf. Es lief für die Routiniers Marlies Männersdorfer (V) und Bianca Frysak (W) sowie für die Debütantinnen Selina Kickinger (NÖ) und Charlize Mörz (B) sehr gut bis ausgezeichnet. Männersdorfer könnte allerdings ein Sturz vom Schwebebalken das Mehrkampf-Finale der besten 24 gekostet haben. Doch vielleicht geht es sich trotzdem aus, was erst am Dienstag feststeht: Die ÖFT-Sportlerinnen waren in die sechste von zehn Qualifikations-Subdivisionen gelost, daher gibt es vorerst nur Zwischenergebnisse.

ÖFT-Kunstturnerinnen-Sportdirektorin Eva Pöttschacher: „Ich bin stolz auf die Turnerinnen, sie haben sich sehr gut und selbstbewusst präsentiert. Unser neuer Nationaltrainer ist zwar erst seit September, seit der Eröffnung unseres neue Bundesstützpunkts in Linz im Amt, dennoch erkennt man bereits eine Veränderung. Ich bin daher sehr zuversichtlich für die Team-EM 2022″.

Der neue ÖFT-Trainer Daymon Jones, ein zuletzt in den Niederlanden tätiger US-Amerikaner: „Unsere Turnerinnen haben ihren Job heute ausgezeichnet erledigt. Ich bin jedoch nicht nur zufrieden mit ihrer Performance hier, sondern ebenso mit ihrem Engagement für mein Programm, in da sie tief eingetaucht sind und sich so intensiv vorbereitet haben, wie es für eine erfolgreiche WM nötig ist.“

Mehrkampf-Staatsmeisterin Marlies Männersdorfer betonte nach ihrem WM-Antreten an allen vier Geräten: „Bis auf den Sturz vom Balken, der mich schon sehr ärgert, bin ich mit meinem Wettkampf zufrieden. Ich konnte es hier in der Arena genießen und haben mich wohl gefühlt. Außerdem war die Stimmung in unserem Team sehr gut, daher hat unser Auftritt Spaß gemacht. Wenn ich das Mehrkampffinale erreichen würde, wäre es das Tüpfelchen auf dem i. Ich wünsche es mir sehr.“ Nach ihrem Wettkampf lag Männersdorfer auf Zwischenrang 15.

Da gemäß WM-Reglement pro Gerät nur drei Turnerinnen eingesetzt werden können, aber bis zu vier startberechtigt sind, traten die weiteren Österreicherinnen nicht an allen Geräten an. Bianca Frysak betonte nach ihrem Comeback (nach Schulter-Operation und einjähriger Reha) am Stufenbarren, Schwebebalken und Sprung: „Besser hätte ich nicht turnen können. Es war schön, mich nach zwei Jahren Corona- und verletzungsbedingter Pause wieder auf einer so großen Bühne präsentieren zu dürfen. Ich liebe diesen Sport – und das hat man mir heute, glaube ich, wirklich angesehen. I’m back!“

Selina Kickinger meinte nach ihrem ersten internationalen Großereignis: „Ich bin glücklich mit meiner Leistung. Die Bodenkür ist mir super gelungen. am Stufenbarren hätte ich es vielleicht noch ein bisschen besser machen können, da waren kleine Haltungsfehler. Doch auch ‚Stufi‘ war insgesamt sehr gut. Ich habe meine Leistungen gut abgerufen, mich gegenüber der Vorbereitung punktemäßig noch gesteigert. Mein erste WM-Teilnahme war eindrucksvoll, hat extrem Spaß und Lust auf mehr gemacht. Ich werde jetzt noch härter arbeiten und will noch besser werden. Ich freue mich schon, auf die EM-Teilnahme im kommenden Sommer hinzuarbeiten.“

Last but not least absolvierte die gerade erst 16 Jahre alt gewordene Charlize Mörz im ersten Elitejahr ihr WM-Debüt am Schwebebalken, Boden und Sprung: „Ich habe versucht, mein Bestes zu geben und alles aus mir raus zu holen. Das habe ich auch geschafft, es hat alles gut geklappt und ich wirklich sehr stolz auf mich. Der Wettkampf ist ziemlich schnell vergangen, aber es hat mit diesem Team viel Spaß gemacht. Besonders freue ich mich über meine Leistung am Sprung.“ Diese dürfte höchstwahrscheinlich die beste österreichische Geräte-Platzierung ergeben: nach dem Wettkampf des ÖFT-Quartetts lag Mörz noch auf dem zwölften Platz.

Nationaltrainer Daymon Jones fasst zusammen: „Die beiden Routiniers Marlies und Bianca haben ihre Erfahrung mit großartiger Artistik-Performance heute gut ausgespielt. Die Newcomers Selina und Charlize sind mit dem Druck erstaunlich gut umgegangen. Sie haben sich fehlerfrei präsentiert und wertvolle Erfahrung für die Großereignisse gesammelt, die für sie noch kommen werden. Der wichtigste Aspekt heute war der Team Spirit, den alle gemeinsam während des gesamten Prozesses gelebt haben. Ein ausgezeichneter Beginn für das neue österreichische Kunstturnerinnen-Programm, Schritte Richtung Erfolg.“

ÖFT

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