Serien- und Heimsiege zum Auftakt in Graz

Sport Austria Finals
FOTO © Sport Austria/GEPA Pictures
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Große Bühne für großen Sport! Gleich am ersten Wettkampftag präsentierten sich die Sport Austria Finals powered by Holding Graz (7. bis 11. Juni 2023) von ihrer besten Seite. Noch bevor der Regen die steirische Hauptstadt erreichte, fielen in mehreren Sportarten die ersten Entscheidungen. Auch ein Olympiasieger versuchte sich in einer „fremden“ Sportart.

RENNRODELN

Wie im Vorjahr verwandelte sich der Grazer Schlossberg in eine spektakuläre Rennstrecke. Den Sieg im Herren-Einsitzer holte sich wie 2022 Michael Scheikl. Der Lokalmatador knallte in beiden Läufen Bestzeit hin und triumphierte letztlich klar vor Thomas Sölkner und Fabian Achenrainer. „Obwohl ich natürlich als Top-Favorit gestartet bin, ist der erneute Staatsmeistertitel nicht selbstverständlich. Der Schlossberg ist trotzdem eine große Challenge und auch die Konkurrenz war groß. Der erste Lauf ist mir super gelungen, deswegen konnte ich den zweiten sogar etwas genießen. Als Steirer am Schlossberg zu gewinnen, ist schon ein Highlight!“, jubelte Scheikl. Bei den Damen kürte sich Riccarda Ruetz erstmalig zur Staatsmeisterin im Rollenrodeln. Die 19-Jährige konnte ihre 37-jährige Teamkollegin Tina Unterberger auf den zweiten Platz verweisen, Dritte wurde Naomi Thöni. Für Ruetz war es nach einem Knöchelbruch im Jänner das perfekte Comeback: „Es ist überwältigend. Mein erster Staatsmeistertitel – und das nach der schweren Verletzung im Jänner! So zurückzukommen, ist umso schöner. Vor dem Rennen war ich schon skeptisch, ob mein Knöchel hält. Im Rennen habe ich aber nichts mehr gespürt, da lag der volle Fokus auf der Performance. Erst im Ziel habe ich ihn dann gespürt.“ Im Doppelsitzer verteidigten Michael Scheikl und Tina Unterberger ihren Staatsmeistertitel und gewannen knapp vor Fabian und Simon Achenrainer. Auf Platz drei landeten Markus und Gabriel Trieb.

CROSS-TRIATHLON

Beim Cross-Triathlon – mit Start und Ziel im Strassganger Bad – ging es auf anspruchsvoller Strecke in über 30 Kilometern und 1.000 Höhenmetern um die begehrten Staatsmeistertitel in der Kombination aus Schwimmen, Mountainbiking und Trailrunning. Am Start waren auch in diesem Jahr wieder die Topfavorit:innen und Titelverteidiger:innen Carina Wasle, die bereits fünf Staatsmeistertitel in dieser Disziplin zu Buche stehen hatte, und Andreas Silberbauer, der in absoluter Top-Form nach Graz gereist war. An Kontrahent:innen mangelte es den beiden angesichts von rund 70 Starter:innen alleine in der allgemeinen Klasse aber nicht. Marcel Spandl, der als guter Schwimmer gilt, startete furios ins Wasser. Insgesamt einen Kilometer galt es im Strassganger Schwimmbecken samt zu überquerender Felseninsel („Rockgarden“) zu absolvieren. Der Lokalmatador kam als einer der Ersten in die Wechselzone. Favorit Silberbauer folgte aber unmittelbar dahinter und übernahm auf der anschließenden Mountainbike-Strecke zur Kronprinz-Rudolf-Warte (24 Kilometer, 860 Höhenmeter; Anm.) sogleich die Führung. Doch ausgerechnet auf dem Rad unterlief dem Wahl-Oberösterreicher in der Hitze des Gefechts dann ein entscheidendes Missgeschick. Silberbauer machte sich bereits nach zwei von drei absolvierten Runden auf zur zweiten Wechselzone und wechselte demnach zu früh vom Zweirad auf die Laufstrecke. Das Malheur führte schlussendlich zur Disqualifikation des Top-Athleten vom RC Grieskirchen. „Es ist unglaublich! Ein Staatsmeistertitel ist das Größte, was man sich vorstellen kann. Ich bin heuer bereits Winter-Triathlon-Staatsmeister geworden und habe damit schon nicht gerechnet. Jetzt bin ich auch noch Staatsmeister im Cross-Triathlon, das ist die Draufgabe“, jubelte Spandl. Den „Heimvorteil“ konnte er jedenfalls optimal ausnutzen. „An jeder Ecke standen die Kollegen, haben mich angefeuert und nach vorne gepeitscht. Das hat mich gepusht.“

Bei den Frauen zeigte Topfavoritin Carina Wasle eine konzentrierte und souveräne Leistung. Die 38-Jährige vom TRI Team TS Wörgl kam als Erste aus dem Wasser und verteidigte ihre Führung auch auf dem Mountainbike souverän. Auf der abschließenden Laufstrecke am Florianiberg ließ die Tirolerin nichts mehr anbrennen und jubelte schlussendlich über einen Start-Ziel-Sieg. Es war ihr insgesamt 15. Staatsmeistertitel, der sechste im Cross-Triathlon. „Ich bin als Favoritin an den Start gegangen und habe mir vorgenommen, den Titel zu verteidigen. Es ist immer wieder schön, als Erste durchs Ziel zu laufen“, meinte Wasle, die üblicherweise vorwiegend internationale Bewerbe bestreitet. Rennen in der Heimat seien aber immer eine Motivation. „Es ist jedes Mal wieder etwas Besonderes in Österreich zu starten, zu zeigen, was man kann und mitzuhelfen, die Sportart vielleicht noch ein bisschen populärer zu machen.“

RUGBY

Über Graz-Eggenberg tobte bereits der Regensturm, auf der Tribüne die begeisterten Fans und am Rasen die Rugby-Damen, die in der olympischen 7er- statt der traditionellen 15er-Variante um den Titel kämpften. Fünf Teams hatten sich über die „Women’s 7s Series“ von Rugby Austria für das Titel-Finale im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Holding Graz qualifiziert.  Den direkten Weg ins Finale fanden die Titelverteidigerinnen von Stade Rugby Club Wien mit einem 22:5 gegen die Rugby Union Donau Wien. Stade Rugby Club Wien verteidigte damit den Titel, den sie im Vorjahr noch als Spielgemeinschaft mit Celtic geholt hatten. Kaya Fournier jubelte: „Wir haben uns den Titel wieder gesichert, wir sind wirklich stolz auf uns. Jede von uns musste im Finale noch einmal 100 Prozent geben. Dass wir im Rahmen der Sport Austria Finals soviel mediale Aufmerksamkeit bekommen und die Spiele sogar live auf ORF Sport + gelaufen sind, ist umso schöner.“

MOUNTAINBIKE

Laktakt-Party am Schöckl. 22 Kilometer, 1.200 Höhenmeter und die Zielankunft am Plateau auf 1.434 Metern. Der Startschuss für den ersten Hillclimb-Bewerb im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Holding Graz erfolgte pünktlich um 10:00 Uhr in Stattegg. Vom Taktieren hielt die heimische Kletter-Elite nicht viel, sie legte gleich fulminant los und sorgte von Beginn an für ein hohes Bergauf-Tempo. Am Ende konnte der Niederösterreicher Manfred Zöger bei starkem Nebel und Regen nach 1:09,05 Stunden über seinen ersten ÖSTM-Titel im Hillclimb jubeln. Platz zwei holte sich mit einem Rückstand von 29 Sekunden Christoph Spreitzhofer (1:09,34 Stunden), Martin Rauscher überquerte in 1:10,35 Stunden die Ziellinie und komplettierte mit eineinhalb Minuten Rückstand die Top-3. „Es war wirklich ein hartes und sehr anstrengendes Rennen. Das Tempo war vom Start weg sehr hoch und ich habe mich schnell an die Spitze gesetzt, wollte den Konkurrenten einfach meinen Plan aufzwingen – das hat super funktioniert. Zum Schluss habe ich gemerkt, dass es hinter mir immer leiser wird und die anderen abreißen lassen mussten. Ich habe dann voll durchgezogen“, freute sich Zöger über seinen ersten Titel bei der Österreichischen Hillclimb-Staatsmeisterschaft.

Beim Rennen der Damen gab es eine kleine Überraschung. Alina Reichert zeigte sich von ihrer besten Seite und kletterte nach einer unglaublich starken Performance zum Sieg. Die in Salzburg lebende Niederösterreicherin setzte sich am Ende eines intensiven Rennens in 1:20,02 Stunden mit einem beachtlichen Vorsprung von 5:50 Minuten vor Marlies Feichtenhofer (1:25,57) durch. Platz drei ging an Julia Sörgel, die das Rennen in 1:27,49 Stunden beendete. „Mir taugen Berge, Hillclimb ist genau meines. Es war heute eine unglaublich coole Mountainbike-Strecke, sie war technisch anspruchsvoll, war rutschig und mit vielen Wurzeln. Das Rennen hatte einen speziellen Charme, das hat mir richtig Spaß gemacht. Ich bin selbst überrascht, dass es heute so gut gegangen ist. Ich hätte mich selbst nicht zu den Favoritinnen gezählt“, erklärte Reichert.

Neben der Premiere des Hillclimb bei den Sport Austria Finals ging auch die Classic-Tour über 55 Kilometer sozusagen außer Finals-Konkurrenz über die Bühne. Dabei kämpfte sich Christian Hoffmann, Langlauf-Olympiasieger von 2002, durch die herausfordernde Strecke und holte sich am Ende dank seinem großartigen Kämpferherz in 2:37,07 Stunden Platz zwei, 40 Sekunden hinter dem Sieger Andreas Dollinger. „Ich genieße diese Wettkämpfe immer. Im Winter bin ich ja sehr viel beim Skibergsteigen unterwegs. Nun hat für mich wieder die Radsaison begonnen. Ich habe zwar noch nicht so viele Kilometer in den Beinen, aber das erste Rennen ist immer wichtig. Es war hart, hat sich aber super angefühlt heute. Am Beginn war ich ein wenig vorsichtig, weil man sich erst zurechtfinden und mit seinen Kräften haushalten muss. Es macht einfach Spaß, daher freue ich mich schon auf die nächsten Rennen – jetzt bin ich wieder im Rennmodus“, schmunzelte der Oberösterreicher.

Über die SAF: Die Sport Austria Finals powered by Holding Graz bringen von 7. bis 11. Juni 2023 zum bereits dritten Mal 6.500 Athlet:innen aus 28 Verbänden und 37 Sportarten für die Staatsmeisterschaften in Graz zusammen. An 19 Sportstätten in und um die steirische Landeshauptstadt fallen mehr als 200 Titel-Entscheidungen. Der Eintritt für Zuschauer:innen ist bei allen Bewerben frei, die Ehrungen der Sieger:innen finden im Finals Dome am Karmeliterplatz statt.

www.sportaustriafinals.at

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