Schulsport im Abseits?

Der Schulsport ist für Fitness und Gesundheit jedes Schülers wichtig. Heutzutage leiden viele Kinder unter Bewegungsmangel. Die Folgen sind gesundheitliche Schäden und damit verbundene Kosten für die gesamte Gesellschaft....

Der Schulsport ist für Fitness und Gesundheit jedes Schülers wichtig. Heutzutage leiden viele Kinder unter Bewegungsmangel. Die Folgen sind gesundheitliche Schäden und damit verbundene Kosten für die gesamte Gesellschaft. Der Anteil der Sportmuffel, Bewegungsverweigerer und Couch-Potatoes unter Jugendlichen ist erschreckend hoch. So leiden zum Beispiel in Deutschland ca. 18 % der Jugendlichen an Übergewicht und ca. 7 % sogar an Adipositas. In den USA gilt jedes 4. Kind als übergewichtig. Trotzdem lassen die meisten jungen Leuten den Sportunterricht an der Schule ausfallen.

Die Jugendlichen verbringen den ganzen Tag im Sitzen, obwohl sie einen natürlichen Bewegungsdrang haben. Am Vormittag sitzen sie in der Schule, dann fahren sie die Eltern mit dem Auto nach Hause, zu Hause verbringen sie die Zeit vor dem Fernseher, Computer oder machen ihre Hausaufgaben am Tisch etc.

Sport und Bewegung werden immer seltener. Oft unternehmen Eltern mit ihren Kindern fast nichts, unterstützen sie nicht und lassen sie allein vor dem PC sitzen. Stattdessen sehen sie selbst fern,  vergnügen sich mit NetBet, spielen Video-Poker oder telefonieren mit Freunden und Verwandten, während ihre Kinder nur noch im Internet surfen und allmählich den Umgang mit Altersgenossen verlernen.

Vor 15 bis 20 Jahren war Sport eines der beliebtesten Schulfächer. Warum hat sich die Situation total geändert? In der Gesellschaft bekommt der Sport immer höheren Wert, alle streben nach einer selbstbestimmten Gestaltung des Körpers, aber nicht in der Schule? Was ist der Grund dafür?

Der Sportunterricht bekommt keine neuen Perspektiven. In der Schule setzt man noch immer den Schwerpunkt auf theoretische Kenntnisse, Leistung und nicht an die Freude an der Bewegung, deswegen finden die Jugendlichen den Sportunterricht langweilig. Außerdem schütten die Sportlehrer Öl ins Feuer, weil sie von Trendsportarten nichts wissen wollen. Natürlich macht Schulsport, der nicht abwechslungsreich genug gestaltet wird, keinen Spaß. Kein Wunder, dass viele Schüler den Sportunterricht schwänzen. Sie wollen einfach nicht den Unterricht besuchen, wo ihre Interessen und Bedürfnisse unberücksichtigt bleiben.

Heutzutage wird der Sportunterricht wirklich unterschätzt, aber eigentlich geht es beim Sport nicht nur um körperliche Aktivität. Der Sportunterricht soll zum einen die Entwicklung der Schüler fördern und ihnen zum anderen die Spiel- und Sportkultur näher bringen. Diejenigen, die denken, dass Sport nur für unseren Körper notwendig ist, täuschen sich. Durch das sportliche Mit- und Gegeneinander, durch das Bewegen entwickeln sich die Kinder nicht nur motorisch, sondern auch sozial und geistig weiter. Sie setzten sich auch mit der Welt auseinander, bekommen eine Vorstellung von der Weite, Zeit und Geschwindigkeit.

Alle wissen, dass Sport wichtig für Herz, Kreislauf und Stoffwechsel ist, aber viele von uns vergessen seine Rolle für unsere Psyche. In Bewegung schüttelt der menschliche Körper Endorphine oder Endocannabinoide und Hormone wie Serotonin aus, die uns in eine wohlige Stimmung versetzen. Außerdem dient regelmäßige Bewegung der Prävention von Erschöpfungs- und Burn-out-Symptomen, senkt das Risiko für eine Erkrankung an Angststörungen, Depressionen und Abhängigkeitserkrankungen, die zu den heutigen Zivilisationskrankheiten gehören. Das Wichtigste, was uns der Sport bringt, ist die Verbesserung des Selbstbildes und des Selbstwertgefühls. Man fühlt sich in seinem Körper wohler, dies wirkt sich dementsprechend auf den Geist auf.

Warum brauchen Jugendliche außerdem Sportunterricht? Nur so können sie einige Eigenschaften trainieren, die sie im realen Leben brauchen: Entscheidungsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Teamgeist usw. Das inaktive Leben der Jugendlichen zeigt sich auf unterschiedlichen Ebenen: Sie haben geringere Schulleistungen, haben einen höheren Fettanteil und Haltungsschäden.  Man muss nicht außer Acht lassen, dass körperliche Aktivität verschiedene Bereiche in der Entwicklung der Jugendlichen beeinflussen. Bereits jetzt müssen wir uns um weitere psychisch, emotional und körperlich gesunde Generationen kümmern. Unsere Schule muss ein Trainingsplatz sowohl für Geist als auch für Körper sein!

(NB)

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