Rapid erinnert an Zellhofer-Zeiten

EINWURF von Wolfgang Wiederstein

Rapid-Präsident Krammer macht gute Miene zum bösen Spiel, aber das ist wenig verwunderlich. Schließlich ist der neue Trainer zum großen Teil auf seinem Mist gewachsen. 

Rapid müht und plagt sich, aber kommt auch unter Damir Canadi nicht vom Fleck. Der Rückstand zur Spitze lässt sich nicht verringern. Nach dem Aus in der Europa-League setzte es nun auch noch in der Bundesliga eine Heim-Pleite. Das Spitzenspiel gegen Sturm Graz wurde mit 1:2 verloren.

Damit stürmten die Steirer an die Tabellenspitze, stürzten Grünweiß endgültig ins Unglück. Trainer Canadi hat  einen epochalen Fehlstart hingelegt. In seinen bisher drei Spielen hat es ebenso viele Niederlagen gesetzt. Klub-Präsident Krammer spielt indes auf Zeit, die der Rekordmeister nicht mehr hat.

Damir Canadi erinnert bisher ein wenig an Georg Zellhofer, der mit Pasching recht erfolgreich war, in Wien aber sportlich nicht zurecht gekommen ist. Ihm ist es bis jetzt nicht gelungen, bei Rapid so etwas wie eine Trendwende zu bewirken. Er ist immer noch auf der Suche nach einem System und seiner ersten Wahl.

Und die Rapid-Spieler sind nicht in der Lage, eine enge Partie zu gewinnen. Trainer Canadi steht bereits nach kurzer Zeit unter Druck und Erfolgszwang. Schonfrist gibt es im Fußball keine, bei Rapid schon gar nicht.

Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.

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