Philipp Wolfgang – Boccia: Die Kugel muss rollen

World Games Team Austria 2017
World Games-Teilnehmer Philipp Wolfgang
World Games-Teilnehmer Philipp Wolfgang

Der Vorarlberger fuhr 2016 alle Titel ein, die es in Österreich zu gewinnen gab. Auch mit dem Nationalteam ist Philipp Wolfgang seit vielen Jahren erfolgreich unterwegs. Zum Boccia kam das große Fußballtalent einst aus Zeitgründen.

Bis zum 13. Lebensjahr war Fußball der bestimmende Sport im Leben von Philipp Wolfgang, der vor dem Sprung in die Vorarlberger Landesauswahl stand. Mit dem Schulübertritt in die HTL musste der Fußballer zurückstecken. Training und Reisen zu den Matches hätten vielleicht den Lernerfolg getrübt. Pech für den Fußball, Glück für Boccia. „In einem Nachbarhaus in Hohenems gab es einen Bocciaverein, das hab ich lange nicht gewusst. Erstmals in der Halle, bin ich dabei geblieben“, erzählt Wolfgang. Das war 1999. Auch im Umgang mit den viel kleineren Kugeln zeigte „Pippo“ großes Talent, das sich bald in ersten Erfolgen niederschlug, auch international. Als Junior zweimal EM-Dritter (2000, 2002) und zweimal WM-Vierter (2001, 2005) im Einzelbewerb, holte er auch bei den Mannschafts-Europameisterschaften der allgemeinen Klasse seine Medaillen. Bronze 2004 in Italien und Silber 2006 in Stuttgart im Team mit seinem World-Games-Partner Günther Baur.

Inzwischen lassen sich Beruf (Technischer Zeichner in einem Ingenieursbüro für Tunnelbau) und Sport gut vereinbaren. „Dreimal wöchentlich wird trainiert, am Wochenende geht es meist zu Turnieren“, trug der Staatsmeister im Einzel, der Zweier- und Dreiermannschaft seinen Teil auch zum ersten Bundesligameistertitel des BC Hohenems 2016 bei. Zeit für Hobbys bleibt da kaum. „Meine Kinder (ein halbes und zwei Jahre alt) sind derzeit mein einziges Hobby. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit“, schmunzelt Wolfgang.

Boccia ist für ihn längst mehr als nur Fußballersatz. „Man glaubt gar nicht, wie viel man mit diesem Sport in der Welt herumkommt. Ich war bisher viermal bei Weltmeisterschaften in Südamerika. In Argentinien und Brasilien hat Boccia einen hohen Stellenwert“, schwärmt der achtmalige Staatsmeister. „Mit dem Vater von Ex-Formel-I-Pilot Rubens Barrichello gibt es einen überaus prominenten Verbandspräsidenten in Brasilien, wo allein eine Million Bocciaspieler gemeldet sind. Auch bei den Zuschauerzahlen kann da höchstens noch Italien mithalten.“

In diesen Ländern wird Boccia professionell betrieben. Das sind Dimensionen, an die Österreich bei weitem nicht herankommt. Aber wir können mithalten, obwohl wir Amateure sind“, erinnert Wolfgang an Nicola Natale, der 2010 in Rom Einzelweltmeister wurde. Der Ãœberraschungseffekt könnte auch bei den World Games zum Tragen kommen. „In erster Linie ist es eine Riesenchance, den Stellenwert unseres Sports in Österreich zu erhöhen. Unter den acht Spitzennationen sind wir die Außenseiter, aber wir können die Vorrunde überstehen und das Halbfinale erreichen, dann ist eventuell sogar eine Medaille möglich.“ In Breslau warten auf Philipp Wolfgang „strenge Tage“, an denen körperliche Fitness und mentale Stärke gefragt sind. Dann muss nur noch die Kugel rollen…

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[im Auftrag der BSO]

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