Peter Stöger: Reifeprüfung mit Auszeichnung

EINWURF von Wolfgang Wiederstein

Es gibt Bilder, an die man sich längst gewöhnt hat, Bayern-Stars auf dem Balkon auf dem Marienplatz gehören da etwa dazu. Mittendrin auch ein Österreicher, denn David Alaba ist auch heuer wieder deutscher Meister geworden. Abschied nehmen hieß es beim finalen 4:1 gegen Freiburg von Philipp Lahm, der seine Karriere beendet. Alaba hat eine solide Saison gespielt, nicht überragend, aber konsequent. Die Bayern streben immer nach dem Höchsten, die anderen deutschen Vereine müssen andere Ziele verfolgen. 

Was das Feiern betrifft, können  manche Kleine mit dem Liga-Giganten locker mithalten. Bier floss vor allem in Köln, wo ein österreichischer Trainer im Mittelpunkt stand. Peter Stöger hat den 1. FC Köln in den Europacup geführt, was für den Trainer aus Wien mit einer Bierdusche bei der Pressekonferenz belohnt wurde. 

Erstmals seit 25 Jahren sind die Geißböcke international wieder vertreten, das ließ nach dem 2:0 gegen Mainz alle Dämme brechen. Alle ließen Stöger hoch leben, der Trainer hat sich in Deutschland längst einen guten Namen gemacht, er ist eine Art Botschafter Österreichs. So wie Ralph Hasenhüttl in Leipzig. 

Stöger könnte in den kommenden Jahren noch große Karriere machen, Großklubs werden ein Auge auf ihn werfen. Und irgendwann winkt vermutlich einmal der Teamchef-Posten in Österreich. Wer Köln in die Europa League führt, der kann das ÖFB-Team auch zu einem Turnier bringen. 

Fußball-Ligen international: England, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich

Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.
 

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