ÖRV-Ruderer fiebern Heim-Weltcup entgegen

Meilenstein zur Olympia-Qualifikation
FOTO © Ströck/Julia Geiter
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Nachdem sich Magdalena Lobnig (Damen-Einer) sowie die Brüder Paul und Bernhard Sieber (Leichtgewichts-Doppelzweier) für die Olympischen Spiele 2016 qualifizieren konnten, sollen auch 2020 in Tokio wieder Boote des ÖRV bei der olympischen Regatta an den Start gehen. Die Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020 werden bei den Weltmeisterschaften 2019 in Linz-Ottensheim vergeben. Der bevorstehende Heim-Weltcup (21. – 24. Juni) in eben diesen Donauarmgewässern ist somit eine Generalprobe. Die Marschroute nach einem erfolgreichen Weltcup-Auftakt in Belgrad mit drei ÖRV-Booten in den Top-6 stimmt.

„Wir sind im zweiten Jahr der Olympiade, die mit den Olympischen Spielen in Tokio ihren Höhepunkt finden wird. Das Jahr 2017 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für den ÖRV. Unsere Athleten konnten bei FISA Events acht Medaillen gewinnen, der Höhepunkt stellte die WM-Medaille und der Weltcup-Gesamtsieg durch Magdalena Lobnig dar. Und auch die Saison 2018 hat sehr vielversprechend begonnen. Der erste Weltcup in Belgrad hat uns drei Finalteilnahmen beschert und das nächste Highlight mit dem Heim-Weltcup in Linz-Ottensheim steht unmittelbar vor der Tür, gefolgt von der Rotseeregatta in Luzern, der EM in Schottland und der WM in Bulgarien“, erklärt ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer.

„Für alle Ruderer ist das Erreichen der Quotenplätze für die Olympischen Spiele eine riesige Herausforderung. Diese Quotenplätze werden bei der WM im Jahr vor den Olympischen Spielen vergeben. Zu unserer aller großen Freude, findet diese WM 2019 in Linz-Ottensheim statt. Somit ist der heurige Weltcup als Testevent sicher sehr aussagekräftig. Für das Organisationskomitee aber vor allem auch für die Athletinnen und Athleten, die heuer diese Regattastrecke besonders genau studieren werden, um hier die alles entscheidenden Quotenplätze bei der WM 2019 erreichen zu können“, versichert Nussbaumer, der selbst dreimal aktiv an den Olympischen Spielen teilgenommen hat.

Mit dem Aufbau der Olympia-Mannschaft und speziell mit dem Saisonstart beim Weltcup in Belgrad zeigt sich auch Nationaltrainer Carsten Hassing zufrieden. Die stetige Weiterentwicklung lässt der Däne jedoch auch bei Erfolgen nicht aus den Augen: „Natürlich ist es ein guter Start in die Saison, über den man froh sein kann. Wir dürfen uns freuen, müssen aber konzentriert weiterarbeiten.“ Die Erwartungen für den Heim-Weltcup möchte er nicht an Platzierungen festmacht: „Wir sind nicht schlecht aufgestellt, und arbeiten mit jedem Boot an verschiedenen Dingen. Wir sind auf einem guten Weg, aber wir sind nie zufrieden, sobald man zufrieden ist, ziehen die anderen an einem vorbei.“

 

Die Top-Boote des ÖRV beim Weltcup in Linz-Ottensheim

W1x (Einer):

Magdalena Lobnig (VST Völkermarkt)

2013 wechselte die 27-Jährige in den schweren Damen-Einer, der Rest ist Geschichte: Europameisterin 2016, Olympia-Finalistin in Rio 2016, WM-Bronzemedaille 2017 und Gesamtweltcupsiegerin 2017. Beim ersten Weltcup der Saison 2018 in Belgrad holte sich Lobnig die Bronzemedaille und meint rückblickend: „Es war nicht so schlecht, aber es ist noch stark ausbaufähig. Ich bin technisch nicht so gut gerudert. Wir haben einige Dinge geändert und ich bin mir sicher, dass ich nun einen schnelleren Speed habe, die Form wird beim zweiten Weltcup ganz anders sein.“ Und die gute Form möchte Lobnig beim Heim-Weltcup in Linz-Ottensheim in Ergebnisse umwandeln.  „Ich war immer am Podium und möchte meine Leistung auch bringen, wenn Freunde und Familie dabei sind.“ Beim letzten Weltcup 2007 in Linz-Ottensheim war Lobnig noch als Zuschauerin, 2008 schon bei den Junioren-Weltmeisterschaften dabei. „2008 war ich bei der Junioren-WM in Linz-Ottensheim am Start und damals war das sehr beeindruckend. Dass ich jetzt beim Weltcup selbst am Start bin und das in einer guten Position, ist schon toll.“

LW2x (LG-Doppelzweier):

Louisa Altenhuber (Erster Wiener Ruderclub LIA)
Laura Arndorfer (Erster Wiener Ruderclub LIA)

Im Leichtgewichts-Doppelzweiter gehen die jungen ÖRV-Athletinnen Louisa Altenhuber und Laura Arndorfer in den Bewerb. Altenhuber und Arndorfer, 2017 Dritte bei der U23-Europameisterschaft, rudern in dieser Saison erstmals in der Elite-Kategorie. Die Vorbereitung verlief optimal, die Weltcup-Premiere des ambitionierten Teams mit Platz 14 aber noch nicht ganz nach Wunsch. „Die beiden haben eine enorme Entwicklung genommen. In Belgrad waren der Vorlauf und das C-Finale gut, leider ausgerechnet der Zwischenlauf schwächer, daher wurde das Ziel, ein Top-12 Platz, verpasst. Es fehlt zwar noch etwas die Stabilität, aber der Weg stimmt. Ich bin sehr zuversichtlich“, berichtet ÖRV-Sportdirektor Norbert Lambing.

M2- (Zweier ohne):

Ferdinand Querfeld (Erster Wiener Ruderclub LIA)
Christoph Seifriedsberger (Erster Wiener Ruderclub LIA)

Ferdinand Querfeld und Christoph Seifriedsberger studieren in den USA und kehrten erst in der vergangenen Woche nach Österreich zurück. Davor waren sie noch bei den US-UniversitätsMeisterschaften an den Start gegangen. „Sie sind jetzt wieder bei uns ins Training eingestiegen. Es war mit ihnen davor bereits abgesprochen, dass sie vorerst nicht im Vierer, sondern im Zweier an den Start gehen“, erklärt Lambing.

M4- (Vierer ohne):

Rudolph Querfeld (Erster Wiener Ruderclub LIA)
Maximilian Kohlmayr (RV Albatros Klagenfurt)
Gabriel Hohensasser (RV Villach von 1881)
Florian Walk (Ruderverein STAW)

Eine sensationellen Weltcup-Premiere lieferte die jungen Athleten im Vierer ohne ab. Bei ihrem ersten Weltcup in Belgrad belegten Florian Walk, Maximilian Kohlmayr, Gabriel Hohensasser und Rudolph Querfeld im Vierer ohne den sechsten Platz und stellten damit das erste Weltcupfinale eines schweren Herren-ÖRV-Teams seit 2003 sicher. „Wir sind mehr als zufrieden, dass wir ins AFinale gekommen sind“, erklärt Maximilian Kohlmayr im Rückblick. „Im Training versuchen wir uns nun weiter zu verbessern, sodass wir an die Leistung anschließen können. Wir arbeiten an technischen Feinheiten, etwa, dass wir nach dem Start schneller in den Streckenschlag reinfinden“, so Kohlmayr weiter. Auf den Heim-Weltcup freuen sich die junge Crew auf jeden Fall. Kohlmayr: „Vor allem, dass Freunde und Familien zuschauen, ist was Besonderes, das ist auf jeden Fall cool.“

LM2x (LG-Doppelzweier):

Julian Schöberl (WSV Ottensheim)
Bernhard Sieber (Ruderverein STAW)

Bernhard Sieber und Julian Schöberl kristallisierten sich in der Vorbereitung als schnellste rotweiß-rote LG-Doppelzweier-Konstellation heraus. In der vergangenen Saison hatte Bernhard Sieber noch mit Bruder Paul ein Team gebildet, Schöberl war mit Rainer Kepplinger an den Start gegangen. Diese Bootsklasse ist als einzige leichte im olympischen Programm besonders umkämpft. Ihre Weltcup-Premiere verlief äußerst vielversprechend. Sie belegten in Belgrad nach nur sechs Wochen gemeinsamen Trainings Platz fünf. „Sieber/Schöberl rudern sehr, sehr stabil. Beim WeltcupAuftakt waren alle drei Läufe auf konstant hohem Niveau. Es war kein Abfall zu sehen. Sehr positiv stimmt uns natürlich der kleine Abstand zur absoluten Spitze. Das ist noch wichtiger als die gute Platzierung“, erläutert ÖRV-Sportdirektor Lambing.

LM1x (LG-Einer):

Paul Sieber (Ruderverein STAW)
Rainer Kepplinger (WSV Ottensheim)

Paul Sieber und Rainer Kepplinger, die weiterhin zum LM2x-Kader gehören, sind im Leichtgewichts-Einer am Start. In Belgrad qualifizierten sie sich für den Heim-Weltcup. Lambing: „Die beiden haben sehr intensiv an unserem LG-Doppelzweier-Projekt mitgearbeitet. Es fehlen ihnen daher noch die Kilometer im Einer. Für die wenigen Trainingswochen war es in Belgrad aber schon sehr in Ordnung. Die Entwicklung passt.“

 

Zeitplan Weltcup in Linz-Ottensheim

21. Juni 2018, 17:30 – 19:00 Uhr: Vorläufe
22. Juni 2018, 09:00 – 17:30 Uhr: Vorläufe und Hoffnungsläufe
23. Juni 2018, 09:00 – 18:30 Uhr: Semifinali, Finali C, D und A, B (Para)
24. Juni 2018, 08:30 – 13:00 Uhr: Finali B und A

 

Wettkampfkalender 2018

21. – 24.06.: Weltcup II, Linz-Ottensheim (AUT)
13. – 15.07.: Weltcup III, Luzern (SUI)
02. – 05.08.: Europameisterschaft, Glasgow (SCO)
09. – 16.09.: Weltmeisterschaft, Plovdiv (BUL)
21. – 23.09.: Österreichische Staatsmeisterschaften, Villach (AUT)

Offizielle Website: www.belgraderowing.org
Website FISA: www.worldrowing.com

(ÖRV)

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