Auch ein Marcel Koller, ein absoluter Fachmann, kann irren. Der Schweizer hatte seine Mannschaft nach dem Unentschieden gegen Wales nahezu mit Lob überhäuft, seinem Team eine gewisse Reife zugesprochen.
In Belgrad setzte es eine 2:3-Niederlage, die Österreicher holten zwar zwei Rückstände auf, zu einem Punkt aber sollte es nicht reichen. Rotweißrot zeigte viel Herz und auch Kampfgeist, aber auch enorme Schwächen in der Abwehr, vor allem das defensive Mittelfeld scheiterte.
Alaba unterliefen viele Abspielfehler, Baumgartlinger ist ohne Spielpraxis nicht in der Form und Verfassung, die wünschenswert wäre.
Das ÖFB-Team kam vor allem mit dem Konterspiel der Serben ganz und gar nicht zurecht, als Gift erwies sich vor allem Tadic, der Österreich fast im Alleingang schlug.
Diese WM-Qualifikation ist noch nicht verloren, aber sie wird schwieriger als die EM-Qualifikation für Frankreich. Aufgegeben haben die Österreicher in Belgrad nie, sie haben Charakter gezeigt, aber man hat auch gesehen, dass diese Mannschaft noch nicht ganz erwachsen ist, aber sie wird reifen. Ganz bestimmt.
Serbien – Österreich 3:2 (2:1)
Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.