Niessl: „Bei Schulschließungen drohen Bildungs- und Gesundheitsdefizite“

Sport Austria-Präsident nimmt Stellung:
FOTO © Sport Austria/Leo Hagen
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Coronakrise. Sport Austria-Präsident Hans Niessl spricht sich gegen Schulschließungen und für ein möglichst baldiges Wieder-Hochfahren des Vereinssports, insbesondere für Unter-14-Jährige aus. Sämtliche Vorgaben der Regierung seien natürlich einzuhalten.

„Corona-bedingte Schulschließungen dürfen nur der allerletzte Schritt sein“, betont Sport Austria-Präsident Hans Niessl und erinnert an das Statement der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde zu Beginn dieser Woche. „Diese Fachärzte haben klar gesagt, dass bei Kindern und Jugendlichen nur sehr wenige symptomatische Verläufe vorkommen und sie das Virus auch nur selten weitergeben.“ Insbesondere Kinder unter 14 Jahren seien weniger stark betroffen.

„Eine Schließung der Schulen würde nicht nur ein Bildungsdefizit verursachen, sondern auch ein Gesundheitsdefizit nach sich ziehen“, erklärt Niessl. Es sei richtig gewesen, sagt der ehemalige Schuldirektor, dass Bildungsminister Heinz Faßmann nach dem ersten Lockdown mit Beginn des neuen Schuljahrs wieder den normalen Sportunterricht ermöglich habe: „Denn 30 Prozent unserer Kinder waren schon vor der Coronakrise fettleibig und adipös! Eine erschreckende Zahl, die aber noch höher werden wird, da der Vereinssport durch die COVID-19-Maßnahmen sehr stark eingeschränkt worden ist.“ Derzeit hätten Kinder und Jugendliche kaum noch Möglichkeiten, sich unter fachkundiger Anleitung ausreichend zu bewegen. „Deswegen“, stellt der Sportpräsident fest, „sollten wir die Schulen nach wie vor für Kinder unter 14 Jahren offen halten und dieser Altersgruppe auch wieder ehebaldigst Vereinssport in ausreichendem Maße unter Einhaltung von Präventionskonzepten ermöglichen.“

Eine Forderung, die nicht nur in der von allen Dach- und Fachverbänden unterstützten Sport Austria-Resolution enthalten ist, sondern in sehr ähnlicher Form auch vom organisierten Sport in Deutschland gestellt wird. In einem Appell des Deutschen Olympischer Sportbunds an die Ministerpräsidenten und regierenden Bürgermeister heißt es: Der organisierte Sport sei Teil der Bekämpfung der Corona-Pandemie, weil er letztlich das Immunsystem stärke. Man appelliere daher, den Vereinssport schnellstmöglich wieder zuzulassen. Elementar sei im Besonderen der Sport für Kinder- und Jugendliche innerhalb und außerhalb der Schule. Er steigere nicht nur die Gesundheit, sondern auch den Lernerfolg…

im Auftrag von Sport Austria

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