Magdalena Lobnig – Rudern: Die Solistin

World Games Team Austria 2017

Einst Flaggschiff der heimischen Sommerdiszipilinen, konnte Magdalena Lobnig den heimischen Rudersport von seiner schweren Schlagseite heben – obwohl die Kärntnerin stets mit Handicap ins Wasser sticht.

Das schönste Gefühl verspüre sie, wenn sie allein ganz oben steht – im Einer gewinnt man allein und man verliert allein. Sie könne auch niemandem die Schuld geben, außer sich selbst.  „Im Einer sind keine Wappler unterwegs“, sagt Magdalena Lobnig, die definitiv zur Kategorie Einzelkämpfer zählt. Als Selbstdarstellerin gibt sich die Alleinunterhalterin aber keineswegs. Ihre konturenscharfe Persönlichkeitsstruktur versucht sie erst gar nicht zu verbergen, mit ihrer offensiven Art eckt sie oft an. Zielstrebig, fokussiert und konsequent geht die 26-Jährige unbeirrt ihren Weg. Und der Erfolg gibt ihr recht. In ihren sportlichen Anfängen auf Verbandsanweisung im Zweier unterwegs, setzte die Kärntnerin ihren Sturkopf durch und schaffte als Solistin den Sprung in die absolute Weltspitze. Als Europameisterin 2016 nach Rio gereist, erruderte sie in der olympischen Regatta Rang sechs – für die ehrgeizige Lobnig eine Enttäuschung. „Finalteilnahmen interessieren mich nicht mehr. Ich will Medaillen.“

Gebremst wird Lobnig immer wieder von ihren Nebenhöhlen. Nach Entledigung ihrer Weisheitszähne vor fünf Wintern, wird die Saisonvorbereitung praktisch jährlich krankheitsbedingt unterbrochen. „Ich habe schon alles probiert – Akkupunktur, Nasenscheiden-Operationen, usw. Keine Ahnung, was ich noch tun kann.“ Trotz Trainingsrückstands wollte die Jauntalerin den Weltcupauftakt in Belgrad nicht verpassen und landete prompt am Podest, doch plötzlich zwickte der Rücken. Die Blockade im Lendenwirbelbereich zwang sie, die EM-Titelverteidigung abzublasen. „Jetzt bin ich endlich halbwegs schmerzfrei. Aber Krafttraining lasse ich sicherheitshalber noch aus.“

Dennoch startete Lobnig beim Welcup in Posen und holte dort gar ihren ersten Weltcup-Sieg, und das in Rekordzeit. Nebenbei durfte die 26-jährige Kärntnerin das Gelbe Trikot für die Weltcupführung überstreifen. Eine perfekte Standortbestimmung vor der WM im September in den USA. „Du brauchst die Sicherheit, dass du es draufhast. Wer vorher nicht im Medaillenbereich liegt, darf sich bei Olympia keine Wunder erwarten.“ Bis Tokio vergehen allerdings noch drei Jahre, die postolympische Saison nutzt die Elite gerne, um Neues zu testen. „Normalerweise geht man aber eh auf das alte System zurück“, lacht Lobnig, die im Frühjahr eine höhere Schlagzahl bei weniger Druck ausprobierte – ohne fruchtbare Wirkung.

Die World Games passen der Heeressportlerin bestens ins Konzept, in Breslau kämpfen zehn Athletinnen am Ergometer um Gold, Silber und Bronze. „Ich empfinde das Ergo-Training als wichtigen Baustein, es verleiht dir mentale Stärke und die Härte für den Wettkampf.“  Auf die Trockenherausforderung im Hochsommer ist Lobnig selbst gespannt. „Weil du da voll im Saft stehst.“ Aber: „Wer im Wasser stark ist, muss nicht zwangsläufig auch am Ergo gut sein. Die ukrainische Weltrekordhalterin spielt im Weltcup keine Rolle.“

Weitere Informationen zu den World Games:
Instagram: #twg2017austria
Twitter: @twg2017
Facebook: facebook.com/TWG2017

Website: www.theworldgames.org
Website: www.bso.or.at/de/service/world-games-2017
Website: www.theworldgames2017.com

[im Auftrag der BSO]

Kategorien
Alles Sport - Presseinfo

ÄHNLICHE ARTIKEL