Laurence Baldauff – Bogensport: Eine Karriere wie eine Achterbahn

World Games Team Austria 2017
World Games-Teilnehmerin Laurence Baldauff
World Games-Teilnehmerin Laurence Baldauff

Mit der Teilnahme an den Sommerspielen in Rio de Janeiro verschaffte Laurence Baldauff ihrer Sportart in Österreich eine Beachtung, wie sie sie schon lange nicht mehr erfuhr. Schließlich war die gebürtige Luxemburgerin die erste rotweißrote olympische Bogenschützin seit 1984 in Los Angeles. Ende Juli will sie bei den World Games in Breslau für Furore sorgen. „Eine Medaille ist das Ziel, aber es wird nicht einfach, auch die Tagesverfassung spielt eine Rolle“, weiß Baldauff.

Ihr Karriereverlauf ist bemerkenswert. Mit 16 nahm sie erstmals Pfeil und Bogen in die Hand – in einem Feriencamp. Das Interesse war geweckt. Sie begann vereinsmäßig zu schießen. „Die Anlage war nur wenige Minuten von meinem Elternhaus entfernt. Wann immer möglich, ging ich nach der Schule hin, habe trainiert. 1993 war ich erstmals bei einer WM dabei – nicht bei den Junioren, sondern in der allgemeinen Klasse“, berichtet Baldauff. Danach gab sie allerdings dem Umweltmanagement-Studium den Vorrang, wurde Mutter. Doch der Bogensport ließ sie nicht los. Die -Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney 2000 schien möglich. Die Qualifikation verpasste sie allerdings, die Nerven machten ihr einen Strich durch die Rechnung.

Nach der sportlichen Enttäuschung folgte eine lange Pause. Baldauff lernte ihren späteren Mann kennen, einen  Österreicher, und zog nach Wien. Zum Bogen griff sie erst 2010 wieder. „Um ehrlich zu sein, lacht die 42-Jährige, war ich etwas gelangweilt und habe wieder angefangen. Große sportliche Ambitionen waren damals nicht im Spiel.“ An Klasse hatte sie aber nichts eingebüßt. Bald überzeugten sie ihre Klubkollegen, mit  österreichischer Lizenz Wettkämpfe zu bestreiten. „Ich habe an den Staatsmeisterschaften teilgenommen und gleich gewonnen. So ist man auf mich aufmerksam geworden!“ Die Aufnahme ins Nationalteam war die logische Folge. 2013 belegte Baldauff bei den World Games in Cali (COL) Rang sieben, ein Jahr darauf wurde sie mit dem österreichischen Nationalteam Weltmeisterin im Feldbewerb. Was sie 1999 noch verpasste, holte sie vor zwei Jahren nach, als sie sensationell das Olympia-Ticket löste.

Nun stehen ihre zweiten World Games unmittelbar bevor. Das Mulitsportevent liegt ihr besonders am Herzen. „Eine tolle Veranstaltung. Die Vorfreude ist schon sehr groß. Vor meinem ersten Antritt in Cali hatte ich kaum Vorstellungen von den Dimensionen. Das ist wirklich ein riesen Event. Es ist toll, Teilnehmer aus so vielen Sportarten zu treffen. Alleine die Eröffnungsfeier wird ein Erlebnis. In Cali konnte ich an ihr nicht teilnehmen, diesmal glücklicherweise schon. Sehr sympathisch finde ich auch, dass bei den World Games nur bestehende Infrastrukturen genutzt werden“, ist Baldauff begeistert.

Der Feldbewerb, wie er in Breslau zur Austragung kommt, unterscheidet sich wesentlich vom Olympischen Bogensport. „Im Gelände ist der Stand oft schwierig und etwas unbequem. Man weiß nicht, wie weit die Scheiben entfernt sind, der richtige Winkel, die Visiereinstellung spielen eine große Rolle. Die Distanz einschätzen zu können, ist dementsprechend wichtig, Erfahrung ein Vorteil!“ Und an Erfahrung mangelt es der routinierten Recurvebogen-Schützin keinesfalls. „Über eine Medaille würde ich mich natürlich sehr freuen. Viele Faktoren müssen allerdings zusammenspielen. Wenn ich nach zwei Tagen unter den Top-4 stehe und das Finale erreicht habe, wer weiß…?“

Für die ehemalige Nummer eins der Welt (2012) scheint wirklich alles möglich zu sein.

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Website: www.theworldgames.org
Website: www.bso.or.at/de/service/world-games-2017
Website: www.theworldgames2017.com

[im Auftrag der BSO]

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