Gold und Silber für Österreich beim Turnweltcup in Osijek

Höck gewinnt erneut an den Ringen, Männersdorfer erstmals Zweite am Boden
Vinzenz Höck 2019 - Foto © Simone Ferraro
Vinzenz Höck 2019 - Foto © Simone Ferraro

Bislang erfolgreichster Turnweltcup für Österreich: Vinzenz Höck gewann am 13. Juni in Osijek bereits sein drittes Weltcup-Meeting, mit persönlicher internationalen Rekordwertung von 14.900 Punkten. Im Frauenfinale am Boden sorgte Staatsmeisterin Marlies Männersdorfer mit der Silbermedaille für ihr bislang wertvollstes Resultat. Dazu erreichte Charlize Mörz überraschend bei ihrem Weltcup-Debüt auf Anhieb das Sprungfinale und in diesem den achten Platz.

Vor zwei Wochen in Varna hatte Vinzenz Höck vor dem italienischen EM-Dritten Salvatore Maresca triumphiert. Diesmal musste sich der 25-jährige Grazer den Sieg ex aequo mit Maresca teilen, wobei sich beide nochmals steigerten. Dritter nach der Qualifikation, erhöhte Österreichs Ausnahmekönner den Schwierigkeitswert gegenüber seiner in den letzten Monaten gezeigten Kür um einen weiteren Zehntelpunkt auf 6.2, die Übung gelang ihm exzellent.

Höck mit neuer, noch schwierigerer Kür

Vinzenz Höck nach der Siegerehrung: „Ich habe bei der Staatsmeisterschaft letzte Woche im Finale eine neue Kraftverbindung erstmals im Wettkampf getestet, jetzt habe ich sie zusätzlich in meine volle Übung eingebaut. Es hieß alles oder nichts, insbesondere nachdem die ersten drei Turner im Finale bereits 14-hoch erreicht hatten. Ich dachte mir, hoppla, das wird jetzt richtig schwer. Also blieb mir nichts anderes übrig, als voll zu riskieren, das ist aufgegangen. Jetzt bin ich mega-happy.“

Nach der Ringe-Qualifikation hatte der amtierende Weltmeister Ibrahim Colak noch geführt. Doch im Finale „schwächelte“ der Favorit auf höchstem Niveau leicht. Er kam hinter seinem türkischen Landsmann Adil Asem (14.866) mit 14.666 diesmal „nur“ auf Platz 4. Fünfter wurde Igor Radivilov (14.600), der Olympiadritte aus der Ukraine.

Männersdorfer überglücklich über „nahezu perfekte“ Leistung

Marlies Männersdorfer hatte in Osijek eine Woche nach ihren vier Staatsmeisterschafts-Siegen mit der fünftbesten Vorkampfkür das Bodenfinale erreicht. Im Finale gelang der 23-jährigen Wahl-Vorarlbergerin dann eine persönliche Sternstunde. Mit einer Traumkür sicherte sich Männersdorfer die Silbermedaille hinter Lokalmatadorin Ana Derek, jedoch noch vor der Lettin Elina Vihrova. Goksu Uctas-Sanli, Vize-Europameisterin des Vorjahres, landete erst dahinter auf Platz 4.

Nach ihrer ersten Weltcup-Siegerinnenehrung zeigte sich Marlies Männersdorfer „überglücklich mit der Silbermedaille. Meine Bodenübung ist mir nahezu perfekt gelungen und es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, hier im Finale zu turnen. Diese Medaille ist für mich der perfekte Abschluss einer turbulenten Saison.“

Mörz ein riesiges Versprechen für die Zukunft

Mit dem Sprungfinaleinzug deutlich über den Erwartungen lief das Weltcup-Debüt der Mattersburgerin Charlize Mörz. In ihrem ersten Elitejahr kam die erst 15-jährige Tochter des Ex-Nationalteam-Fußballers Michael Mörz sowohl in der Qualifikation als auch im Finale mit je zwei gut gelungenen Sprüngen auf den achten Rang. Ebenso positiv ist ihr 14. Platz am Boden zu verbuchen: Charlize Mörz beherrscht als bislang erste Österreicherin den sehr schwierigen gestreckten Doppelsalto.

Pferd-Spezialisten auf den Plätzen 10 und 11

Die beiden Tiroler Pauschenpferd-Spezialisten Xheni Dyrmishi und Daniel Kopeinik verpassten mit jeweils ausgezeichnet gelungenen Küren als Vorkampf-Zehnter bzw. Elfter die Top-8-Medaillenentscheidung nur knapp. Die weiteren ÖFT-Platzierungen beim Turnweltcup 2021 in Osijek: Der Linzer Severin Kranzlmüller schaffte Platz 13 am Reck, patzte am Boden (27.) und Barren (36.). Manuel Arnold aus Innsbruck überraschte als 15. am Reck, ergänzte positiv als 21. an den Ringen. Wiens Nicol Wimmer zeigte bei ihrem Weltcup-Debüt leider Nerven, stürzte vom Schwebebalken und erreichte den 25. Platz.

 ÖFT

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