Glanzlichter unter Flutlicht

EINWURF von Wolfgang Wiederstein

Kitzbühel ist ein Klassiker, längst zur fixen Größe im Ski-Weltcup ist aber auch das Nightrace in Schladming geworden. Eine tolle Veranstaltung, die den Kinderschuhen längt entwachsen und ein Highlight unter den Slaloms ist.

Es hat auf der Planai schon viele österreichische Siege zu feiern gegeben, diesmal hat es nicht ganz gereicht, Marcel Hirscher fehlten letztlich 9 Hundertstel. Zum strahlenden Triumphator avancierte der Norweger Henrik Kristoffersen. Husarenritte wie auf dem Ganslernhang lassen sich eben nicht wie auf Knopfdruck wiederholen. Dennoch ist Hirschers Konstanz überwältigend. Im Slalom- und im Gesamtweltcup liegt er klar voran.

Hirscher war ein fairer Verlierer, er weiß, dass der Tag kommen wird, an dem er Kristoffersen sportlich schlagen wird. Vielleicht sogar bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz. Wer ihn dorthin begleiten wird, ist noch offen. Gute Chancen darf sich jedenfalls Manuel Feller, der Sechster wurde, ausrechnen.

45.000 Fan haben am Dienstag in Schladming einen Hundertstel-Krimi erlebt und gefeiert. Die Jubiläumsveranstaltung war ein voller Erfolg. Im Ennstal kann man zufrieden Bilanz ziehen. Innerhalb von 20 Jahren ist man zu einer der größten und besten Sportveranstaltungen des Landes gewachsen. Dafür verdient Schladming eine Gold-Medaille.

Schladming-Spektakel: Kristoffersen 9/100 vor Hirscher

Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.

 

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