Die Geradlinigkeit der Ski-Artisten

EINWURF von Wolfgang Wiederstein
Marcel Hirscher 2017 © Erich Spiess/ASP/Red Bull Content Pool
Marcel Hirscher 2017 © Erich Spiess/ASP/Red Bull Content Pool

Einen besseren Schlusspunkt hätten die Österreicher hinter diese Ski-Weltmeisterschaft gar nicht setzen können. Der Herren-Slalom wurde zu einer Demonstration der Stärke des rotweißroten Teams, das sich zur Nummer eins krönte.

Die Erwartungen des Präsidenten und der sportlichen Führung wurden mehr als erfüllt. Überstrahlt wurde alles vor allem von Marcel Hirscher, der sich nach Gold im Riesentorlauf auch Gold im Slalom vor Manuel Feller holte. Der Doppelweltmeister darf sich erfolgreichster Athlet von St. Moritz nennen, in den technischen Disziplinen ist er nur schwer zu schlagen. Da geht er unbeirrbar seinen Weg, unqualifizierte Kritik weist er schon einmal im Rahmen einer Pressekonferenz von sich. Der Salzburger ist ein Kraftpaket und ein Goldhamster, sein Siegeshunger ist aber immer noch nicht gestillt: denn Hirscher ist ein Nimmersatt – und jetzt auch absoluter WM-Held.

Österreichs Skiteam hat in St. Moritz mit neun WM-Medaillen Flagge gezeigt, vor allem das Damen-Team hat auch positiv überrascht.  Im Winter ist die rotweißrote Sportwelt noch heil. Nicht nur dank Hirscher. Vielleicht wird in den Sommersportarten zu viel Slalom gefahren, da fehlt die Geradlinigkeit. Und vieles mehr.

Wolfgang Wiederstein (derzeit in Bildungskarenz)
leitet das Sport-Ressort der Tageszeitung „Die Presse“.

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