FC Bayern holt achte Meisterschaft in Folge

Blick zurück auf bewegte Saison

In Österreichs Fußball-Bundesliga muss der neue Meister erst ermittelt werden. Bei unseren deutschen Nachbarn steht hingegen seit dem 32. Spieltag bereits fest, dass die Schale zum achten Mal in Folge und zum 30. Mal insgesamt in die Hände der FC Bayern-Spieler wandert. Jürgen Klopps Warnung vor „schottischen Verhältnissen“  angesichts der bereits 2013 drohenden FCB-Übermacht ist längst überholt. Auch wenn die Bayern zwei Runden vor Saisonende schon wieder uneinholbar ganz oben stehen, war das Meisterrennen lange enorm spannend. Wir werfen einen Blick zurück auf eine bewegte Saison.

Zwar ging der FCB als Doublesieger in die Saison, doch wirklich fest im Sattel saß Trainer Nico Kovac nie. Wegen des frühen Ausscheidens in der Champions League und des knappen Titelrennens hatte der Deutsch-Kroate bei den Verantwortlichen nicht sonderlich Eindruck hinterlassen. Auch der Start in die Saison 2019/20 verlief nicht gerade nach Plan. Immer wieder leistete sich die Mannschaft unnötige Punktverluste und eine Spielphilosophie war auch nicht zu erkennen. Zudem verscherzte es sich der Trainer mit einigen Spielern, das Verhältnis war nicht mehr zu retten. Eine krachende 1:5- Niederlage bei Adi Hütters Eintracht Frankfurt und der Sturz auf den vierten Tabellenplatz waren Kovac‘ Sargnagel. Er musste den Hut nehmen.

Hansi Flick übernimmt

Als Interimscoach übernahm Co-Trainer Hansi Flick den Job an der Seitenlinie. Gleich zu seinem Einstand wartete Borussia Dortmund. Mit einem furiosen 4:0 gegen einen Hauptkonkurrenten im Titelrennen feierte Flick den perfekten Einstand. Zwar sollten auf einen weiteren Sieg Niederlagen gegen Bayer Leverkusen und M‘Gladbach folgen, doch danach ging es steil bergauf. Dem 55-Jährigen war es in kurzer Zeit gelungen, der Mannschaft eine klare Handschrift zu geben. Vor allem Thomas Müller, der unter Kovac kaum noch zum Einsatz gekommen war, blühte in Flicks System wieder auf. Auch wenn in den Medien immer wieder große Namen für den Trainerposten genannt wurden, hat Flick sich letztlich bewiesen und wurde im Mai mit einer Vertragsverlängerung bis 2023 belohnt.

Flick erinnert an Jupp Heynckes

Nicht nur die klare Linie im Bayern-Spiel, sondern auch Flicks zwischenmenschliche Qualitäten haben die Verantwortlichen überzeugt. Nicht selten wurden Vergleiche zum Triple-Trainer Jupp Heynckes gezogen. „Ihm das Vertrauen geschenkt zu haben und nun den Vertrag mit ihm zu verlängern, waren richtige Entscheidungen. Hansi ist ähnlich wie Jupp, was die Art und Weise betrifft, wie er die Mannschaft führt“, so der FCB-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge im Mai. Auch die Spieler äußerten sich wohlwollend. Vielleicht ist mit Flick ja sogar das Triple drin. Im DFB-Pokalfinale gegen Leverkusen ist Bayern bei den Sportwetten mit einer Quote von 1,20 haushoher Favorit. In der Champions League stehen die Bayern mit einem Bein im Viertelfinale.

Eine Rekordsaison für die Bayern?

Die Bayern sind auf Kurs, eine der besten Saisonen ihrer Geschichte abzuliefern. Robert Lewandowski traf zu Beginn nach Belieben und netzt noch immer regelmäßig ein, Thomas Müller hat den Assist-Rekord von Kevin De Bruyne eingestellt und ist auf dem besten Wege, diesen zu brechen. Sollten den Bayern in den letzten beiden Ligaspielen noch Torfestivals gelingen, könnten sie sogar den eigenen Bundesliga-Torrekord aus der Saison 1971/72 knacken. Dieser liegt bei 101 Toren. Derzeit hat der alte und neue Meister 93 Treffer erzielt. Wer weiß, vielleicht drehen die Bayern gegen Freiburg und Wolfsburg noch einmal richtig auf. Vor allem Lewandowski, dem die Torjägerkanone nur noch schwer zu entreißen ist. Wie auch immer, die achte Meisterschaft in Folge ist den Bayern jedenfalls nicht mehr zu nehmen. Ob in Österreich Red Bull Salzburg seinen Titel verteidigen kann, wird sich hingegen erst zeigen.

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