“Allez les Bleus” und Infantinos Übertreibung

Einwurf von Wolfgang Wiederstein
Der Ball der FIFA WM 2018 von ADIDAS - FOTO © adidas.com
Der Ball der FIFA WM 2018 von ADIDAS - FOTO © adidas.com

Frankreich ist zum zweiten Mal nach 1998 Fußball-Weltmeister, hat Kroatien am Sonntag im Finale mit 4:2 besiegt. Gefeiert wurde nicht nur in Moskau, sondern natürlich auch in Paris, wo Hunderttausende Teamchef Didier Deschamps hoch leben ließen. Er gehört nun zum erlauchten Kreis derer, die als Spieler und Trainer Weltmeister waren. Das haben vor ihm nur Brasiliens legendärer Zagallo und Franz Beckenbauer geschafft.

Das Finalergebnis spiegelt die Stärke der Kroaten nicht wider. Sie waren besser. Die ersten beiden Treffer waren höchst umstrittten: Zunächst gab es einen Freistoß, der eine Schwalbe war, dann ein Handselfer, der auch fragwürdig war. Zwei Schiedsrichter-Entscheidungen, die den Kroaten das „Genick“ gebrochen haben. Die Franzosen sind ein glücklicher, aber verdienter Weltmeister. Sie sind auf allen Positionen top besetzt, in der Defensive nahezu unverwundbar.

Fifa-Präsident Infantino, der von der besten WM gesprochen hat, muss man wohl widersprechen. Putins Fußball-Schlachtplan ist aber aufgegangen. Die WM war ein friedliches Fest. Es gab keinerlei Aussschreitungen. In Erinnnerung bleibt aber in erster Linie das reihenweise Favoritensterben und die Tatsache, dass viele Tore Standardsituationen entsprungen sind. Das spielerische Niveau hat zu wünschen übrig gelasssen. Selbst der neue Weltmeister verstand es nur phasenweise zu begeistern. Dafür eroberte der junge Mbappe die Fußballwelt im Sturm.

FIFA WM 2018

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